Wales und Nordirland fast bei EM - Aus für Niederlande?
Berlin (dpa) - Niederlande in Not - der Fußball-Vizeweltmeister von 2010 kann praktisch nur noch hoffen. Selbst zwei Siege zum Abschluss der EM-Qualifikation garantieren dem Team nicht die Teilnahme an der EM.
Spanien und Italien stehen dagegen kurz vor dem Einzug in die Endrunde der EURO 2016 in Frankreich. Auch Wales und Nordirland können und wollen es vorzeitig schaffen.
Die Gruppen der Qualifikation zur Fußball-EM im Überblick:
GRUPPE A
Die Niederlande haben es nicht mehr selbst in der Hand. Es geht ohnehin nur noch um den Playoff-Platz, aber selbst den hat der WM-Zweite von Südafrika nicht mal sicher, wenn er am Samstag in Kasachstan und am Dienstag zu Hause gegen Tschechien gewinnt. Hinter den bereits qualifizierten Isländern und Tschechen hat die Türkei derzeit den dritten Platz inne. Zwei Punkte haben die Türken mehr als die Niederländer. Die Gegner: Tschechen auswärts am Samstag, Island am Dienstag zu Hause. Der direkte Vergleich zwischen der Türkei und den Niederlanden spricht auch für die Türken. „Oranje“ droht erstmals seit 1984 nicht bei einer EM dabei zu sein.
GRUPPE B
England machte es vor und schaffte als erstes Team die Qualifikation für die EM. Wales kann nun als weitere Nation von der Insel folgen. Die Mannschaft um Superstar Gareth Bale, am Montag zum fünften Mal in den vergangenen sechs Jahren zum Spieler des Jahres gekürt, ist bislang ungeschlagen. Der Lohn: Platz eins (18) vor Belgien (17) und Israel (13). Die Playoffs haben Wales und Belgien schon sicher. Ein Punkt aus den Partien auswärts gegen Bosnien-Herzegowina (4./11) und zum Schluss zu Hause gegen Punktelieferant Andorra (6./0) und Wales steht erstmals in der Verbandshistorie in einer EM-Endrunde.
GRUPPE C
Der Titelverteidiger will's jetzt wissen. Ein Sieg - und Spanien ist für die EM qualifiziert. Auch wenn Sergio Ramos fehlt, sollte die Aufgabe schon am Freitag in Logroño gegen Luxemburg zu bewältigen sein. Am Montag könnte es schwieriger werden, wenn die Iberer in der Ukraine antreten müssen. Denn die macht sich als aktueller Dritter (16) auch noch Hoffnungen auf die direkte Qualifikation hinter Spanien (21) und der Slowakei (19). Ob das nach den Freitagspartien, wenn die Ukraine in Mazedonien gespielt hat und die Slowakei daheim gegen Weißrussland, auch noch so ist, wird sich zeigen.
GRUPPE D
Die Gruppe des Weltmeisters. Deutschland (19) reicht ein Punkt gegen Irland an diesem Donnerstag, notfalls muss er am Sonntag in Leipzig gegen Georgien her. Dahinter kann Polen (2./17) mit einem Sieg gegen Schottland (4./11) die direkte Qualifikation feiern, wenn die Iren (3./15) nicht über ein Remis gegen die DFB-Elf hinauskommen. Die Polen wollen vor allem eins nicht: Ein Finale um Platz zwei im letzten Spiel am Sonntag gegen Irland.
GRUPPE E
Für England geht es jetzt nur noch im die Ehre. Diesmal allerdings im positiven Sinne: Ihre Serie mit acht Siegen aus acht Spielen wollen die „Three Lions“ unbedingt gegen Estland am Freitag und in Litauen am Montag fortsetzen. Dahinter kämpfen gleich vier Teams noch um die Plätze zwei und drei. Die Schweiz (2./15) sollte die Pflichtaufgabe zu Hause gegen die Sieglos-Mannschaft von San Marino am Freitag erfolgreich gestalten, danach wartet am Montag Estland (4./10). Slowenien (3./12) empfängt zunächst Litauen, danach reist das Team nach San Marino (6./1).
GRUPPE F
Nordirland steht wie Wales vor der ersten EM-Teilnahme. Die Mannschaft führt mit 17 Punkten die Tabelle an, Rumänien folgt mit einem Zähler weniger. Dahinter rangiert Ungarn (3./13). Selbst Finnland, Vierter mit derzeit 10 Punkten, könnte noch die Direktqualifikation schaffen. Gleichwohl haben die Nordiren es in der Hand: Ein Sieg am Donnerstag im ausverkauften Windsor Park von Belfast - und Nordirland ist eines von 24 Teams in Frankreich.
GRUPPE G
WM-Gastgeber Russland oder Zlatan Ibrahimovic' Schweden - wer holt sich den zweiten Platz hinter Österreich? Die Russen haben zwei Punkte mehr, die Schweden das vermeintlich leichtere Programm mit den Partien am Freitag in Liechtenstein und am Montag vor eigener Kulisse gegen Moldau - also gegen den Tabellenvorletzten und den -letzten. Die Russen können zunächst gegen Moldau wohl auch einen Sieg einplanen, zu Hause gegen Montenegro könnte es zum Showdown kommen. Selbst der aktuelle Vierte (11) darf sich noch Hoffnungen auf einen Playoffplatz machen - oder gar mehr.
Gruppe H
In Aserbaidschan kann Italien (18) die Fahrkarte nach Frankreich lösen. Mit einem Sieg ist die Squadra Azzurra definitiv qualifiziert. Dann würde das Heimspiel gegen Verfolger Norwegen (16) am Dienstag nur noch ein Schaulaufen für die Fans. Bislang sind die Italiener ungeschlagen. Aber Vorsicht: Kroatien (3./14) könnte auch die Italiener rechnerisch noch einholen: mit Siegen über Bulgarien und auf Malta.
GRUPPE I
Ein Remis reicht Ronaldo & Co. (15). Gegen Verfolger Dänemark (12) muss der Gastgeber von 2004 an diesem Donnerstag nicht mal gewinnen, um sich in der einzigen Fünfer-Gruppe durchzusetzen. Für die Dänen könnte es dann mit dem direkten Ticket eng werden, Albanien (11) wartet nur auf einen Ausrutscher. Ebenso wie die Portugiesen haben die Albaner nach den Donnerstagmatches noch eine weitere Partie am Sonntag - Dänemark kann dann nichts mehr machen.