Start der EM-Qualifikation U21 entspannt nach Irland - Schwere Entscheidung für Kuntz

Dublin (dpa) - Mit einer lockeren Trainings-Einheit am Strand des Dubliner Sandymount starteten die deutschen U21-Fußballer in ihre EM-Quali-Mission in Irland.

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Trainer Stefan Kuntz konnte den Ausflug aber nicht komplett sorgenfrei genießen. Denn das souveräne 3:0 im Test gegen Mexiko hatte den Coach vor dem EM-Qualifikationsspiel gegen Irland zwar „etwas beruhigt“, ihm aber auch ein Kader-Puzzle mit einigen Optionen beschert. Mit ihrem Auftritt in Fürth, bei dem alle Feldspieler zum Einsatz kamen, machte das Team dem Trainer „die Entscheidung unglaublich schwer, wer am Dienstag auf der Tribüne sitzt, auf der Bank oder in der Startformation ist“, gab Kuntz zu.

Ohne Stammspieler wie Thilo Kehrer und Jonathan Tah, die bei der A-Nationalelf sind, oder die verletzten oder geschonten U21-Champions Nadiem Amiri und Mahmoud Dahoud nutzten gegen Mexiko andere Spieler ihre Chance. Nicht nur die Debütanten Arne Maier, Marco Richter, Felix Uduokhai und Markus Schubert zeigten eine gute Leistung. „Man hat gesehen, dass wir richtig viel Qualität haben, auch wenn viele etablierte Spieler nicht da sind“, sagte Benjamin Henrichs. Vor allem die Stürmer Janni Serra und Aaron Seydel von Holstein Kiel sowie Schalkes Cedric Teuchert machten mit Toren auf sich aufmerksam.

Auf sie wird es auch am Dienstag (19.00 Uhr) gegen Irland ankommen, wenn die DFB-Auswahl einen großen Schritt in Richtung EM-Endrunde machen kann. Zwei Punkte Vorsprung hat die Kuntz-Elf in der Gruppe fünf auf Irland, mit einem Sieg in Dublin könnte er auf komfortable fünf Zähler wachsen. „Es ist immer gut, wenn man ein bissen Ruhe hat“, sagte Kuntz. „Letzten Endes ist es unser Anspruch, dass wir dort so spielen, dass wir am Ende als Sieger vom Platz gehen.“

Nach dem 1:1 der Iren im Kosovo stehen die Boys in Green gegen den DFB-Nachwuchs schon unter Druck. „Die werden wahrscheinlich nochmal alles reinschmeißen, weil sie die letzte Chance wahrnehmen wollen“, prophezeite Kuntz. Ihre komfortable Ausgangsposition will seine Mannschaft vor den zwei finalen Partien im Oktober zu Hause gegen Irland und Norwegen festigen. „Wir haben das Ding selber in der Hand“, sagte Stürmer Seydel. „Wir haben jetzt noch drei Spiele, wenn wir alles gewinnen, sind wir durch, und das ist auch das Ziel.“

Gegen Mexiko präsentierte sich der Europameister nach dem schwachen 0:0 im März im Kosovo rechtzeitig zu den entscheidenden Partien wieder in guter Form. „Es waren sehr viele gute Spielzüge, der Sieg hätte auch höher ausfallen können“, lobte Kuntz. Serra, dem sein Premierentor in der U21 gelang, urteilte selbstbewusst: „Wir glauben an unsere Qualitäten und die Qualität ist auch unser Offensivspiel.“

Allen Feldspielern gab Kuntz gegen Mexiko mindestens eine Halbzeit Spielpraxis, testete ein neues System und verschiedene Formationen. Aus diesen Experimenten muss der 55-Jährige nun die Schlüsse für das Spiel in Dublin ziehen - und auf einigen Positionen auch harte Entscheidungen treffen. Nürnbergs Eduard Löwen sagte mit Blick auf das Startelf-Puzzle seines Trainers schmunzelnd: „Er wird sich schon sein Bild gemacht haben, wen er gegen Irland dann aufstellt.“