FIFA-Wahl findet statt - England-Antrag abgelehnt

Zürich (dpa) - Die Wahl zum Präsidenten des Fußball-Weltverbandes findet wie geplant statt. Der Antrag des Englischen Verbandes (FA), die Abstimmung wegen der Korruptionsvorwürfe gegen hochrangige FIFA-Funktionäre zu verschieben, wurde von den Delegierten auf dem Kongress in Zürich abgelehnt.

Der FA-Antrag erhielt 17 Ja-Stimmen, 172 Delegierte votierten dagegen. Damit steht Amtsinhaber Joseph Blatter vor der Wiederwahl. Zuvor hatte FA-Chef David Bernstein wie erwartet zu Beginn des zweiten Kongresstages eine Verschiebung der Präsidentenwahl beantragt. „Wir werden kritisiert von Regierungen, Sponsoren, der Öffentlichkeit, die Wahl ist ein Rennen mit einem Pferd geworden. Unserer Meinung nach sollte das vermieden werden“, sagte Bernstein im Hallenstadion von Zürich. „Wir bitten um eine Verschiebung.“

Allerdings standen die Engländer mit ihrer Forderung alleine da. In spontanen Redebeiträgen äußerten anschließend einige Verbandsvertreter ihre Unterstützung für Blatter. „Wir glauben, dass diese Instabilität nur verschärft wird, wenn wir unsere Probleme jetzt nicht lösen. Wir glauben, dass dieser Mann, der da sitzt, die Kompetenz mitbringt, die Vision mitbringt. Herr Blatter kann der FIFA den Impuls zurückgeben, der nötig ist, um unsere Probleme zu lösen“, sagte Haitis Verbandspräsident Yves Jean-Bart. „Die FIFA braucht jetzt ein ganz starkes Mandat. Von heute an können wir ein klares Signal an die ganze Welt schicken.“

Auch die Präsidenten aus Kongo, Zypern, Benin und den Fidschi-Inseln ergriffen das Wort pro Blatter und kritisierten teilweise ihre englischen Kollegen. „Wenn Sie Anschuldigungen erheben, müssen Sie auch Beweise vorlegen“, sagte Kongos Verbandschef Jean-Michel Mbono. Sein zyprischer Kollege ergänzte: „Ich verstehe nicht, welchem Zweck es dienen würde, heute keine Wahlen durchzuführen.“