Fortuna Düsseldorf Akpoguma fällt der Abschied schwer

Der 22-Jährige hofft auf Einsätze in der Bundesliga und der Champions League. Zunächst muss er aber richtig gesund werden.

Foto: Wolff

Düsseldorf. Kevin Akpoguma machte bei seinem Abschied von Düsseldorf aus seinem Herzen keine Mördergrube. „Ich habe sehr gerne für die Fortuna gespielt, aber jetzt reizt mich auch die Rückkehr nach Hoffenheim“, sagte der schlaksige Innenverteidiger, der darauf hofft, dass er unter Trainer Julian Nagelsmann eine Chance erhält, vielleicht sogar in der Champions League zu spielen - sollte sich der Club, der ihn zur Fortuna ausgeliehen hat, dafür in den beiden Qualifikationsspielen durchsetzen. Doch zuvor muss der sympathische 22-Jährige wieder gesund werden. Völlig gesund, so dass kein Risiko mehr besteht, dass die Verletzung am ersten Halswirbel wieder aufbrechen könnte und noch etwas Schlimmeres passiert. Dass Akpoguma selbst sehr positiv mit seiner eigentlich tragischen Geschichte umgeht, bewies er bereits in der Nacht nach seiner Verletzung, als er per Internet-Video seine Fans und Mitspieler zu beruhigen suchte. Seine Botschaft war eindeutig: „Ich komme so schnell wie möglich wieder.“ Und später sagte er: „Mein neuer Trainer hat angekündigt, dass er mir genügend Zeit geben wird.“

Doch die Rückkehr auf den Rasen wird nicht so leicht. Ihm steht harte Arbeit zur Genesung bevor, ehe er dann überhaupt einmal an einen Einstieg ins Training denken kann. Alle Fortunen wünschen ihm eine möglichst schnelle Rückkehr aufs Spielfeld und das ohne gesundheitliches Risiko, dass erneut etwas passieren könnte. Wie wichtig er als Mitspieler war, zeigten seine Kollegen mit dem T-Shirt „Wir für Dich“, das sie beim Ligaspiel in Hannover trugen. „Das hat mit sehr viel Kraft gegeben“, sagte Akpoguma, dem auch die Fans nach dem letzten Saisonspiel ihren Dank zum Ausdruck brachten, als sie ihn feierten. Der 22-Jährige hatte es sich natürlich nicht nehmen lassen, im Stadion für seine Jungs mitzufiebern. Fast fiel auch die Halskrause, die er aus Sicherheitsgründen immer noch tragen muss, dabei gar nicht auf.

In Düsseldorf werden die Anhänger der Fortuna einen der besten Innenverteidiger der zurückliegenden Zweitliga-Saison sehr vermissen, obwohl Friedhelm Funkel sagte, dass „Akpo“ in der Schlussphase der Saison nicht mehr so souverän aufgetreten ist, wie bis dahin. „Auch er ist noch jung, und da sind Formschwankungen innerhalb einer Saison völlig normal“, erklärte Fortunas Cheftrainer, der Akpoguma bereits vergangene Saison sofort nach seiner Amtsübernahme von der Außenverteidiger-Position in die Abwehrzentrale gestellt hatte. Und insgesamt war der U 21-Nationalspieler für die Defensive dort eine Bank - durch sein Auge, seine Schnelligkeit und seine kompromisslose Zweikampfführung. So wird es bestimmt nicht leicht, Ersatz für ihn zu finden. Die Lücke, die Akpoguma hinterlässt, ist ziemlich groß.