BVB sichert sich den „Wintercup“ - Fortuna wird Letzter
Der BVB gewinnt das Finale gegen Mainz im Elfmeterschießen. Gastgeber Fortuna Düsseldorf verliert beide Spiele landet auf dem letzten Platz.
Düsseldorf. Borussia Dortmund sicherte sich erstmals den „Wintercup“ in Düsseldorf. Im Finale siegte der Deutsche Fußball-Meister gegen den Bundesliga-Konkurrenten FSV Mainz mit 5:4 nach Elfmeterschießen. Dank der Treffer von Shawn Parker (32.) für Mainz und Julian Schieber (34.) für Dortmund hatte es nach den 45 Minuten Spielzeit noch 1:1 gestanden. BVB-Torwart Mitchell Langerak parierte zwei Mainzer Strafstöße.
In der Düsseldorfer Arena herrschten dank der Heizstrahler angenehm warme Temperaturen unter dem geschlossenen Dach, die meisten Jacken wurden nicht gebraucht. Das Vorbereitungsturnier um den „Wintercup“ konnte am Sonntagnachmittag genau mit den Bedingungen für die Profifußballer punkten, für das es seit sieben Jahren nun schon geschätzt wird.
Das erste „Halbfinale“ entschied Borussia Dortmund im Duell der Bundesliga-Konkurrenten gegen Fortuna Düsseldorf mit 1:0 für sich durch einen Treffer von Marco Reus (22.). Im zweiten Spiel siegte Bundesligist Mainz 05 gegen den belgischen Erstligisten Standard Lüttich mit 2:0 dank der Tore von Nicolce Noveski (17.) und Andreas Ivanschitz (41./Foulelfmeter).
Im Spiel um den dritten Platz versöhnten die Gastgeber zunächst mit einem schnellen Doppelschlag gegen Standard Lüttich die eigenen Fans — Ken Ilsö (nach 43 Sekunden) und Robbie Kruse (5.) trafen. Doch gegen immer müder wirkende Düsseldorfer kam Lüttich zum Ausgleich durch Astrit Ajdarevic (20./Foulelfmeter) und Luis Phelyppe (34.), triumphierte schließlich im Elfmeterschießen mit 5:4 — Ilsö vergab den fünften Strafstoß, nachdem zuvor alle Akteure getroffen hatten.
Immerhin hatten sich rund 22 500 Zuschauer auf den Rängen eingefunden, die bei anfangs noch herein scheinenden Sonnenstrahlen die frühlingshaft anmutende Fußballatmosphäre genossen.
Schließlich wird es für die Fortuna noch früh genug wieder ernst, wenn es zum Rückrundenstart der Fußball-Bundesliga am kommenden Sonntag gegen den FC Augsburg geht (17.30 Uhr).
Nach sechs Minuten rollte der BVB-Express erstmals in Richtung Mainzer Tor, auf Traum-Zuspiel von Robert Lewandowski scheiterte Mario Götze freistehend an Torwart Heinz Müller. In den folgenden Minuten neutralisierten sich beide Seiten allerdings, auch Heimkehrer Nuri Sahin konnte aus dem defensiven Mittelfeld heraus zunächst wenig Impulse setzen.
Bis die Dortmunder bei einem pfeilschnellen Konterangriff über Götze am Ende durch Jakub Blaszczykowski (16.) die nächste große Chance vergaben. Die Mainzer antworteten mit einem Schuss aus kurzer Distanz durch den im Strafraum frei gespielten Benedikt Saller (19.), der an Mitchell Langerak scheiterte.
Mit einem Vierfach-Wechsel brachte BVB-Trainer Jürgen Klopp ordentlich frische Kräfte in die Begegnung. Und wenn Heinz Müller nicht so prima reagiert hätte (27.), hätte das wenig später auch gefruchtet, als die Dortmunder die Mainzer Abwehr beinahe schwindelig gespielt hatten. Allerdings sollte sich das Vergeben der Chancen rächen: Shawn Parker tunnelte Langerak zum 1:0 für die Mainzer (32.).
Die Antwort des BVB ließ nicht lange auf sich warten: Julian Schieber setzte sich im Fünfmeterraum geschickt durch, vollendete im Fallen zum 1:1 (34.). Das haarsträubende Vergeben von Chancen ging allerdings bei den Dortmundern weiter: In der 41. Minute umspielte Schieber den Mainzer Torwart, verstolperte dann den Ball. So musste letztlich das Elfmeterschießen entscheiden, in dem BVB-Torwart Mitchell Langerak zwei Mainzer Strafstöße parierte.
Mit einem Blitztreffer durch Ken Ilsö brachten die Gastgeber ihre Fans schnell auf ihre Seite: Die Fortuna ging nach nur 43 Sekunden durch den Dänen in Führung. Robbie Kruse ließ kaum vier Minuten später mit einer feinen Einzelleistung das 2:0 folgen (5.). Damit kam auch endlich so etwas wie Stimmung bei den Fortuna-Anhängern auf, von denen sich nur wenige in den Stehplatzblocks verteilten. Zumal die Fortunen nun auch spielerisch etwas befreiter wirkten.
Allerdings machte es Genki Omae mit seinem Hakler im Strafraum gegen Lüttichs Paul-Jose Mpoku wieder spannend — Astrit Ajdarevic verwandelte den fälligen Foulelfmeter (20.) zum Anschlusstreffer. Mit zunehmender Spieldauer machten die Gäste aus Belgien mehr Druck, so dass Fortunas Ersatztorwart Robert Almer deutlich mehr zu tun bekam.
Beinahe logisch fiel der Ausgleich: Nach einer Flanke nickte Luis Phelyppe den Ball zum 2:2 über die Linie (34.). In der Folge wirkten die Fortunen immer müder, Lüttich machte Druck, ohne aber noch zum entscheidenden Treffer zu kommen. Im Elfmeterschießen vergab Ilsö am Ende den fünften Strafstoß, nachdem zuvor alle Akteure getroffen hatten.
Die Begegnung der Fußball-Bundesligisten hatte schon mit einem kleinen Hinweis darauf begonnen, wie die bisherige Saison verlaufen und was in der Rückrunde zu erwarten sein dürfte: Torwart Fabian Giefer rettete nach gerade 57 gespielten Sekunden mit einem tollen Reflex, lenkte den 16-m-Schuss von Marcos Reus über die Latte.
In der Folge gestalteten die Gastgeber die Begegnung ausgeglichen, spielten mutig nach vorne, aber die besseren Gelegenheiten hatten die Dortmunder. Zunächst zirkelte Mario Götze einen 17-m-Freistoß an die Latte (14.), eine Minute später umkurvte Götze Fortuna-Torwart Giefer, verstolperte aber das Zuspiel in die Mitte. Acht Minuten später schlug der BVB dann zu: Marco Reus tunnelte Giefer mit einem knallharten Flachschuss zum 1:0 (22.).
Für die Fortuna hatte Robbie Kruse (27.) kurz darauf eine gute Möglichkeit, nachdem er den Dortmunder Verteidigern entwischt war, mit seinem Schuss aber an BVB-Torwart Roman Weidenfeller scheiterte. Dortmunds Kevin Großkreutz verpasste wenig später die Entscheidung, brachte den Ball aus zwei Metern nicht im Tor unter, da Giefer auch hervorragend parierte (29.).
Den Fortunen fehlten am Ende die Mittel gegen technisch und taktisch überzeugende Dortmunder. „Wir waren mit der knappen Niederlage noch gut bedient“, sagte Fortuna-Stürmer Stefan Reisinger. Bitter endete die Begegnung für die Düsseldorfer zudem, weil Nando Rafael zehn Minuten vor Schluss verletzt ausgewechselt werden musste (Adduktorenprobleme).
Rund 350 belgische Fans sorgten sangesfreudig für Stimmung in der Stehplatzecke, wo sonst die Gästefans untergebracht werden. Die Begegnung des deutschen Bundesligisten aus Mainz gegen Standard Lüttich wollte aber nicht so recht in Schwung kommen. Erst nach einer Viertelstunde sorgte Marco Caligiuri mit einem Schuss von der Strafraumgrenze für Gefahr — Laurent Ciman köpfte für seinen geschlagenen Torwart Sinan Bolat von der Linie zur Ecke.
Das 1:0 war indes nur aufgeschoben: Nach der folgenden Ecke köpfte Nicolce Noveski zur Mainzer Führung ein (17.). Andreas Ivanschitz hatte zwei Minuten später das 2:0 auf dem Fuß, scheiterte aber mit seinem Direktschuss an Bolat (18.). Die Lütticher brauchten bis zur 20. Minute, um wenigstens ansatzweise für offensive Gefahr zu sorgen.
Mainz dominierte ansonsten die Begegnung, Yunus Malli prüfte mit einem 20-m-Schuss Lüttichs Torwart Bolat, der den Ball gerade so um den Pfosten lenken konnte (32.). Allerdings gaben sich die Lütticher nicht auf, FSV-Torwart Christian Wetklo musste zweimal in höchster Not eingreifen (35.). Mit einem verwandelten Elfmeter (Foul an Nicolai) sorgte Ivanschitz (41.) schließlich für die Entscheidung in der wenig ansehnlichen Begegnung.