Dani Schahin im Interview: „Die Planung überzeugt mich“
Dani Schahin stellt zwar keine Ansprüche, möchte bei Fortuna aber zeigen, dass er ein wichtiger Spieler sein kann.
Düsseldorf. Trotz Fußball-Europameisterschaft denkt Dani Schahin bereits an seinen neuen Verein und bereitet sich mit täglichen Läufen auf die nächste Station seiner Karriere vor. Der 22-jährige Stürmer hofft auf einen Stammplatz bei der Fortuna und viele Tore. Wir sprachen mit dem Zugang aus Fürth.
Herr Schahin, Sie sind in Donezk geboren. Sind Sie sehr traurig, dass die Mannschaft der Ukraine ausgeschieden ist?
Schahin: Mein Herz schlägt zu allererst für die deutsche Mannschaft. Aber bei meinen Eltern in Hamburg war beim Spiel der Ukraine gegen England eine irre Stimmung. Die dritte Nation, die für mich noch eine Rolle spielt, ist die der Russen.
Sie sind in Hamburg groß geworden?
Schahin: Nicht so direkt, da ich in Cottbus im Internat war und wir auch in Luckenwalde, in der Nähe von Berlin gewohnt haben. Als ich zum Hamburger SV gegangen bin, habe ich meine Eltern mitgenommen. Dort habe ich im Profikader trainiert und in der zweiten Mannschaft gespielt.
Sie kommen zwar jetzt aktuell aus Fürth, die emotionalsten Momente hatten sie doch sicherlich in Dresden, als sie dorthin ausgeliehen waren, oder?
Schahin: Das stimmt auch deswegen, weil ich dort dazu beigetragen habe, mit der Mannschaft in die 2. Liga aufzusteigen. Der Aufstieg mit Fürth war auch schön, aber in Dresden habe ich viel mehr dazu beigetragen.
Warum ist es in Fürth nicht nach Ihren Vorstellungen gelaufen?
Schahin: Große Teile der Sommervorbereitung habe ich nicht mitmachen können. Obwohl ich meine Einsätze bekommen habe, hat es dann nicht so funktioniert. Es lag aber nicht nur an den starken Leistungen meiner Konkurrenten Christopher Nöthe und Oliver Occean.
Sie haben eine Hälfte in der Arena beim Gastspiel der Fürther gegen die Fortuna gespielt. Hat Sie das auch beeinflusst, nach Düsseldorf zu kommen?
Schahin: Wir haben damals 1:2 verloren, was im Endeffekt ganz gut war. Nichts gegen die Begeisterung in Fürth, aber in einem so großen Stadion zu spielen und solche Fans im Rücken zu haben, das ist schon der Wahnsinn. Das hat mir in Dresden auch so gut gefallen. Der Hauptgrund aber, dass ich mich für die Fortuna entschieden habe, ist ein anderer. Vorstand Wolf Werner und Trainer Norbert Meier haben sich mit mir zum Essen getroffen und mir ihre Planungen dargelegt. Das hat mich überzeugt.
Aber Sie wussten doch noch gar nicht, dass die Fortuna aufsteigt.
Schahin: Das ist richtig, aber die Gespräche waren so gut, dass ich von der Fortuna überzeugt war und im März unterschrieben habe.
Sie bezeichnen sich selbst als einen ungeduldigen Menschen. Wie wichtig ist es Ihnen, zu spielen?
Schahin: Ich denke, meine Ungeduld ist keine schlechte Eigenschaft. Denn ein Profi, der klaglos nur auf der Bank sitzt, hat nicht die richtige Einstellung. Ich möchte spielen und Einfluss auf den Erfolg meiner Mannschaft nehmen. Für mich ist es wichtig, auf dem Platz zu stehen.
Wo sehen Sie Ihre Stärken als Stürmer?
Schahin: Ich denke, das sollten andere beurteilen. Wenn Sie auf die Mentalität anspielen, da ist mir die deutsche am nächsten.
Wie groß ist Ihre Hoffnung, Stammspieler bei der Fortuna zu werden?
Schahin: Die 13 Ligaspiele in Fürth waren mir zu wenig. Es trifft einen, nur draußen zu sitzen und der Mannschaft nicht direkt helfen zu können. So war die Zeit in Fürth für mich eher suboptimal. Ich fange aber jetzt nicht an, in Düsseldorf große Ansprüche zu stellen. Für uns als Mannschaft wäre es ein Riesenerfolg die Klasse zu halten. Und dazu möchte ich meinen Teil gerne beitragen.