Fußball-Bundesliga Dawid Kownacki hat sich bei Fortuna Düsseldorf viel vorgenommen

Düsseldorf · Der 21 Jahre alte Stürmer will bei der Fortuna Düsseldorf viel erreichen, um dann Spielführer für Polens U 21-Nationalteam bei der EM zu sein.

Dawid Kownacki ist heiß auf sein erstes Spiel für die Fortuna. Er möchte so viel Spiele wie möglich machen, um für die Nationalmannschaft Polens interessant zu bleiben.

Foto: falk janning

Es war eine Frage der Ehre, zu seinem Wort zu stehen. „Drei Tage vor dem Ende der Transferperiode hatte sich Schalke 04 gemeldet, um mich zu verpflichten“, sagt Dawid Kownacki, als er erstmals den Medienvertretern in Düsseldorf gegenüber sitzt. „Dass der Verein Champions League spielt, war mir in dem Moment egal. Ich bin ein ehrlicher Mensch.“ Denn bereits Anfang Januar hatte sich Fortuna Düsseldorf als erster Verein gemeldet, nachdem der viermalige polnische Nationalspieler seinem Berater mitgeteilt hatte, bei Sampdoria Genua keine Chance mehr zu sehen. „Fortuna hat sich sehr um mich bemüht, ich sehe gute Chancen bei diesem kleineren Verein mehr zu spielen. Und ich wollte auf jeden Fall weg aus Italien.“ Zudem war auch der Rat von seinem Freund Marcin Kaminski sehr wertvoll. „Mit ihm habe ich früher bei Lech Posen zusammengespielt, und er hat mir von der Fortuna nur Gutes erzählt“, sagte Kownacki, der übrigens Kovnatzki ausgesprochen wird, wie er selber erklärte. Kaminski war im Sommer vom VfB Stuttgart an Fortuna ausgeliehen worden.

Für Kownacki ist es entscheidend, Spielpraxis zu bekommen. Denn er möchte im Juni mit der U 21-Nationalmannschaft Polens bei der Europameisterschaft erfolgreich sein. „Ich bin der Kapitän dieser Mannschaft und für mich ist es eine Pflicht, für diese Mannschaft Verantwortung zu übernehmen“, sagt der 21-Jährige, der erstaunlich reif für sein Alter wirkt. So geht er auch eine weitere neue Aufgabe sehr ernsthaft an. Denn seine Freundin erwartet Ende März das erste Kind der beiden.

Didier Drogba ist sein großes Idol

Wird er nach seinem Vorbild und Idol gefragt, überrascht er mit seiner Antwort. Es ist nicht Landsmann Robert Lewandowski, sondern Ex-Chelsea-Star Didier Drogba. „Als Fan dieses englischen Klubs kam ich an ihm nicht vorbei“, sagt er und begründet, warum er bei seinen Spielen in der polnischen Nationalelf nur Außenstürmer spielen durfte, obwohl seine Lieblingsposition „die Neun“ ist. „Wir haben da in Lewandowski einen Spieler, an dem man natürlich nicht vorbeikommt.“

In Düsseldorf möchte sich Kownacki durchsetzen. Er sei hungrig und habe seinem neuen Trainer Friedhelm Funkel erklärt, dass er bereit  sei, um direkt im Pokal am Mittwoch ausgerechnet gegen Schalke aufzulaufen. Dann kann er seine Stärken einsetzen. Er ist schnell, beweglich und beidfüßig, wobei er seinen rechten Fuß bevorzugt. Und er hat einige Kopfballtore erzielt. „Ich bin aber kein Innenstürmer, der nur in der Mitte auf die Bälle wartet“, sagt er. Trotzdem war es in Genua für ihn schwierig, weil Sampdoria ohne Flügelstürmer gespielt hat. Das ist in Düsseldorf anders, aber er wird tatsächlich auch viel für die Mannschaft arbeiten müssen. Das sei aber kein Problem, auch weil er sich direkt im Kreis seiner Mitspieler sehr gut aufgenommen und willkommen gefühlt hat. „Die Mannschaft hat einen sehr guten Teamgeist.“

Kownacki hat sich einige Spiele der Fortuna inzwischen angesehen. Unter anderem auch das 0:4 gegen Leipzig. „Das hat mich aber nicht geschockt, so ist Fußball eben“, sagte der 21-Jährige. Über die Situation des Klubs weiß er genau Bescheid. Nun möchte er etwas für das Vertrauen zurückzahlen. Er ist eben ein Ehrenmann.