Fortuna Düsseldorf Der erste von drei Höhepunkten

Viel kann nicht mehr schief gehen beim Düsseldorfer Fußball-Bundesligisten, umso mehr freuen sie sich bei der Fortuna auf die letzten großen Spiele der Saison. Am Samstag steigt das erste, dann kommt Gladbach.

Am Samstag gibt es für Robin Bormuth (r,) und die Fortuna ein Wiedersehen mit Florian Neuhaus. Mittlerweile spielt der in Gladbach, wie beim 3:0 im Hinspiel für die Borussia.

Foto: dpa/Marius Becker

Freiburg, Hannover, Stuttgart. So schön jede Reise in der Fußball-Bundesliga für die Fans von Fortuna Düsseldorf sein mag — es waren und sind die ganz großen Namen, auf die sich die Anhänger nach dem Aufstieg am meisten freuten: Mönchengladbach, Bayern, Dortmund, Schalke. Duelle mit Gechichte, Gegner, nach denen sich die Anhänger in den vergangenen 20 Jahren gesehnt hatten. Und die bislang erstaunlich erfolgreich verliefen: 3:3 bei den Bayern, 2:0 gegen Dortmund, sogar 4:0 auf Schalke.

Zuletzt waren Stammzuschauer, Gelegenheitsbesucher und Event-Publikum in der Saison 2012/13 in den entsprechenden Genuss gekommen. Doch danach ging es gleich wieder eine Etage nach unten, ehe ein eigentlich schon in Rente weilender Trainer einen Beinahe-Drittligisten in die höchste deutsche Spielklasse zurückführte.

Nun, acht Spieltage vor dem Ende der Saison 2018/19, steht Fortuna Düsseldorf auf dem zwölften Tabellenplatz, hat mit 31 Zählern elf Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone. Eine Zwischenbilanz, die dem Aufsteiger außerhalb der eigenen Büroräume und Trainingsplätze keiner zugetraut hatte. Viel passieren kann also nicht mehr. Denn die Konkurrenz erweckt nicht gerade den Eindruck, die Punktelücke bis Mitte Mai noch zu schließen, die Fortuna selbst hat sich nach einem schwachen ersten Saisondrittel längst stabilisiert — und den Respekt der anderen Klubs erarbeitet.

Arena ist zum dritten Mal ausverkauft

Am Samstag (15.30 Uhr) steht nun wieder einer dieser Höhepunkte an. Düsseldorf gegen Mönchengladbach, Fortuna gegen Borussia. Ein Derby. Das Derby, in Abwesenheit des 1. FC Köln. Die Arena wird mit 52 500 Zuschauern ausverkauft sein. Zum (erst) dritten Mal seit dem Aufstieg vor rund elf Monaten.

Die Vorfreude ist groß, denn letztlich sind es nur noch jene Begegnungen mit Mönchengladbach, dem FC Bayern (14. April) und bei Borussia Dortmund (11. Mai), die den Reiz der verbleibenden acht Spieltage ausmachen. Die große Spannung ist raus. Nach oben und unten geht in der Tabelle im Normalfall nichts mehr.

Umso schwieriger ist die Aufgabe für Friedhelm Funkel in diesen Tagen. Der 65-Jährige mahnt bei jeder sich bietenden Gelegenheit, dass die Fortuna „noch nicht sicher“ sei. Davon, dass die Rot-Weißen bereits aller Sorgen ledig seien, möchte er nichts hören. Das ist richtig so und gehört zum Job des Trainers wie Aufstellung und Mannschaftsbesprechung. Jüngst wurde Funkel sogar richtig sauer: Nach dem 2:5 in Wolfsburg vor zwei Wochen kritisierte er ungewöhnt öffentlich seine Innenverteidigung — was nach fünf Gegentoren aber nötig war. Und hob synchron dazu wieder einmal den warnenden Zeigefinger.

Je besser der Platz, desto größer der Anteil am TV-Geld

Vor dem Treffen mit der Borussia fordert er deswegen: „Wir müssen eine andere Leistung zeigen, als wir das in Wolfsburg getan haben. Gladbach ist auswärts besonders stark, hat zuletzt drei von vier Spielen auf fremdem Platz gewonnen. Es ist wichtig, dass wir in unseren Aktionen sehr präzise sind.“ Die Gladbacher sind schließlich der einzige Gegner aus dem Highlight-Quartett, gegen den es noch nichts zu feiern gab.

Funkel und sein Trainerteam werden intern eine Punktemarke gesetzt haben, die es zu erreichen gilt. Nach außen wird die natürlich nicht kommuniziert. Die Fortuna schaut offiziell nur auf sich. Nebenbei ist jeder Punktgewinn am Ende der Saison aber auch bares Geld für den Verein. Je besser der Tabellenplatz, desto höher ist der Anteil am Fernsehgeld. Es gibt also noch einiges, wofür es sich lohnt, weiter hart zu arbeiten. Damit die Fans sich auch 2019/20 garantiert auf Mönchengladbach, Bayern, Dortmund oder Schalke freuen können.