Fortuna Düsseldorf Die Freuden- und Abschiedstränen bei Fortuna Düsseldorf
Der Meister feiert im großen Stil und Tausende kommen - manche Spieler zeigten aber auch traurige Gesichter.
Düsseldorf. Eigentlich sollte es für alle eine fröhliche, ausgelassene und ganz besondere Feier werden. Für die meisten Fans, Spieler, Trainer und Offizielle war es das auch, was im Rathaus und auf dem Balkon im Rahmen der Meisterfeier vor über 10 000 Menschen in etwa drei Stunden ablief.
Die Würdigung der Meisterschaft hatte sich Fortuna auch in diesem Maße verdient. Natürlich sonnten sich auch viele sogenannte „Promis“ im Licht des Aufstiegs, unglaublich oft musste sich Kapitän Oliver Fink, als Wächter der Meisterschale, mit jedermann zusammenstellen, um ein Erinnerungsfoto machen zu lassen. Das ist so und störte auch niemanden.
Traurige oder unbewegte Gesichter zeigten Spieler, die in der kommenden Saison nicht mehr dazu beitragen können, dass Fortuna den Klassenerhalt schafft. Dass Axel Bellinghausen offiziell als Spieler Blumen und ein großes, gerahmtes Foto zum Abschied (nur) als Spieler erhielt, war keine Überraschung. Auch dass der einstige Mr. Fortuna, Kultbetreuer Aleks Spengler, Tränen vor Rührung vergoss, passte in die bewegenden Momente der Freude und des Abschieds.
„Aleks ist mehr Fortune als alle anderen“ sagte Vorstandsboss Robert Schäfer. „Danke für alles, was du für Fortuna getan hast.“ Mehr als ein „herzliches Dankeschön“ krächzte das sichtlich berührte Faktotum danach nicht heraus.
Auch bei den Spielern machte die Fortuna Nägel mit Köpfen. Auf dem Balkon wurden die drei Japaner Justin Kinjo, Genki Haraguchi und Takashi Usami verabschiedet. Bei Kinjo läuft der Vertrag aus. Haraguchi bedankte sich mit tiefen Verbeugungen nicht nur bei Vereinsboss Robert Schäfer, der die Verabschiedungen vornahm, sondern auch bei den Fans, die den aus Berlin ausgeliehenen Spieler gebührend feierten. Etwas mehr Hoffnung, dass Fortuna an seiner Weiterverpflichtung interessiert ist, machte Takashi Usami. „Bis gleich“, sagte er als der den Fans zuwinkte und wollte damit vielleicht sagen, dass er gerne in Düsseldorf bleiben würde oder sogar, dass die Gespräche bereits auf einem guten Weg sind.
Kein Zurück gibt es offensichtlich bei Julian Schauerte, der sich mit sehr viel Rührung in der Stimme bei den Fans für die Unterstützung bedankte. „Ich weiß, es gab viele Höhen und Tiefen während meiner Zeit bei der Fortuna. Aber insgesamt möchte ich mich für wunderbare drei Jahre bedanken“, rief er den Anhängern zu, von denen er nach den überzeugenden Leistungen in den vergangenen Spielen auch viel Applaus erhielt.
Ähnlich dankbar war auch Lukas Schmitz, der letztlich seine Chance bei einem anderen Club suchen muss, weil sein Nachfolger auf der linken Verteidiger-Position und der „Chef-Animateur“ der Mannschaft, Niko Gießelmann, so gut eingeschlagen hat. Neben Jerome Kiesewetter und Jean Zimmer, ist nächstes Jahr auch Florian Neuhaus nicht mehr dabei. „Der Tag heute war ein wundervoller Höhe- und Schlusspunkt meiner Zeit hier in Düsseldorf“, sagte der Mittelfeldspieler, der sich darauf freut, gegen Fortuna in der Bundesliga antreten zu dürfen. „Ich gehe mit großem Elan und ebenso großen Hoffnungen nun nach Gladbach, um mich dort gegen starke Konkurrenz durchzusetzen.“