Duftmarke von Marco Königs

Der 20-jährige Jung-Profi will sich bei Fortuna auch in der 2. Bundesliga durchbeißen.

Düsseldorf. Im Testspiel beim SV Emsdetten hatte Marco Königs eine echte Duftmarke gesetzt: Drei Tore innerhalb von sechs Minuten, dem Fortuna-Stürmer gelang ein lupenreiner Hattrick. "Ich stand einfach immer gut und habe die Dinger reingemacht", sagt Königs, dem das dadurch erwachsene Selbstvertrauen anzumerken ist.

Jetzt weiß die Konkurrenz im Kader des Fußball-Zweitligisten also, dass sie den 20-Jährigen nicht unterschätzen sollte. Auch wenn sich der Jung-Profi bescheiden gibt: "Ich backe eher kleine Brötchen, einen Stammplatz sehe ich nur in weiter Ferne." Aber er sieht ihn zumindest schon, von den Mannschaftskollegen Ranisav Jovanovic und Sandor Torghelle wolle er sich einiges abschauen. Natürlich auch irgendwann auch mal ein Tor in einem Pflichtspiel erzielen.

Doch im Moment genießt Königs die Zeit, sofern er nicht wie zuletzt im Trainingslager in Bitburg angeschlagen das Training verpasst. Schließlich habe er noch einige Defizite, an denen er arbeiten möchte, sagt er. Die Unterschrift unter seinen ersten Profivertrag in diesem Sommer war ein erster großer Schritt, die Erfüllung eines Kindheitstraumes.

Nicht zuletzt war es die Belohnung für eine bisher so steil nach oben verlaufene Karriere. Beim A-Jugendturnier des BV 04 Düsseldorf war er erstmals aufgefallen, wurde Torschützenkönig und als bester Spieler des Turniers ausgezeichnet.

Vergangene Saison war er mit sieben Treffern in 25 Spielen maßgeblich am Klassenerhalt der zweiten Mannschaft in der Regionalliga beteiligt, Sport-Geschäftsführer Wolf Werner entschied sich schon früh dafür, dass sich der Profi-Kader die Dienste des "Juwels" sichern müsse. Königs ist nach Marcel Gaus und Kai Schwertfeger das dritte "Eigengewächs" des Klubs, das es unter Trainer Norbert Meier in den Kader der ersten Mannschaft geschafft hat.

Bei der SpVgg Solingen 03 hatte er seine ersten Tore erzielt, schon immer als Angreifer gespielt. "Schon bei den Bambini bin ich vorne rumgelaufen." Das Training alleine reichte ihm nicht: Auf den Solinger Straßen, in Hinterhöfen und Toreinfahrten holte er sich das Durchsetzungsvermögen. "Fußball haben wir jeden Tag gespielt, nach der Schule sind wir meist raus."

Das Lernen hat er aber auch nicht vernachlässigt, im vergangenen Frühjahr machte Königs sein Abitur. Jetzt kann er sich auf seinen ersten Beruf konzentrieren. Dass das nicht leicht wird, weiß er. Der Sprung von der A-Jugend zu den Senioren sei schon groß gewesen, es gehe schneller und körperbetonter zu. Jetzt von der vierten in die zweite Liga.

"Der Profivertrag ist für mich der Ansporn, noch mehr Gas zu geben und Leistung zu bringen." Dass er wohl vor allem bei Fortuna II zum Einsatz kommen wird, nimmt er gerne in Kauf. So könne er die Spielpraxis behalten, werde nicht den Faden verlieren. "Nur trainieren ist ja auch nicht das Wahre."