Fortuna-Routinier wird emotional Warum das Siegtor gegen Regensburg für Zimmermann sehr besonders war

Düsseldorf · Fortunas Routinier erzielt den Treffer zum 1:0-Sieg über Jahn Regensburg und erfüllt damit ein Versprechen an seine Tochter.

Matthias Zimmermann nach seinem Treffer zum 1:0 gegen Jahn Regensburg.

Foto: Moritz Mueller

Matthias Zimmermann ist jetzt nicht unbedingt als regelmäßiger Torschütze bekannt. Kein Wunder, dass es keinen speziellen Jubel gibt, der ihn auszeichnet. Wenn der 32-Jährige mal einen Treffer erzielt, zelebriert er seinen besonderen Moment deshalb recht spontan. So auch am Samstag, als der Mittelfeldspieler den 1:0-Siegtreffer gegen den SSV Jahn Regensburg beisteuerte. „Zimbo“ sprintete nach seinem Erfolgserlebnis los und rutschte wenige Meter auf den Knien, ehe er sich die Glückwünsche seiner Mitspieler abholte. Und nach dem Spiel ging die persönliche Feier im Hause Zimmermann offenbar weiter, weil der Routinier mit seinem Tor ein Versprechen eingelöst hatte.

„Das Tor widme ich meiner Tochter, sie ist am Freitag drei Jahre alt geworden. Ich habe für sie gespielt und war erleichtert, weil sie mir vorher gesagt hat, dass ich ein Tor machen soll“, berichtete Zimmermann, der seinen Namen erstmals seit dem 21. Oktober 2023 wieder auf die Anzeigetafel gebracht hatte. Sein Glücksmoment resultierte aus einer Ecke, die der herausstürmende Regensburg-Keeper Julian Pollersbeck nicht unter Kontrolle bekam, woraufhin der Ball bei Tim Oberdorf landete, der die Kugel flach in den Fünfmeterraum schlug.

Dort stand Zimmermann, hinter dem keine einfachen Wochen lagen, goldrichtig und bugsierte die Kugel letztlich mit der Hacke über die Linie. „Ich weiß nicht, ob Tims Schuss reingegangen wäre. Ich bin dankbar darüber, dass er den Ball flach gehalten hat und er nicht hoch kam, weil ich ihn so reinmachen konnte“, sagte Zimmermann, der gespürt hatte, dass für ihn in diesem Spiel etwas drin sein würde: „Ich habe schon im Training ein Tor gemacht, deshalb hatte ich für das Spiel ein gutes Gefühl. Der Trainer meinte auch, dass ich gut trainiert habe. Es war eine Frage der Zeit, bis ich das Tor mache. Darüber ich jetzt einfach nur froh.“

Chefcoach Daniel Thioune bestätigte: „Nach dieser Trainingswoche war es kein Zufall, dass Matthias Zimmermann auf der Anzeigetafel auftaucht.“ Wie der 50-Jährige hätte sich allerdings auch Zimmermann vorzeitig Klarheit über den Spielausgang gewünscht. „Wir hätten einfach das 2:0 und auch das 3:0 machen müssen. Jetzt heißt es halt: Arbeitssieg. Das ist aber egal, wir haben die drei Punkte und in der Länderspielpause allerdings viel zu tun“, sagte der Mittelfeldakteur, für den es mit Fortuna am übernächsten Wochenende beim 1. FC Kaiserslautern weitergeht. Worauf können die Rheinländer nach dem Sieg gegen das Schlusslicht aus Regensburg denn aufbauen? „Wir hatten Chancen für vier Tore. In den vergangenen zwei Monate haben wir uns schwerer getan als jetzt gegen Regensburg. Wir haben einen kleinen Schritt nach vorne gemacht und uns Chancen erarbeitet. Daran müssen wir uns hochziehen. Auch wenn es Regensburg war, darf man den Gegner nicht unterschätzen. Der hatte eine Top-Elf auf dem Platz. Jetzt heißt es, weiter gierig zu sein und Tore zu machen“, betonte Zimmermann.

Zugleich appellierte der 32-Jährigen daran, nicht ständig auf den Kader der Vorsaison zu schauen und entsprechende Vergleiche zu ziehen. „Man darf nicht die Erwartungen aus dem letzten Jahr haben. Ja, wir haben drei gute Spieler verloren, aber wir müssen einfach mal schauen, was wir jetzt für Spieler haben. Wir haben einen super Kader und müssen daraus das Beste machen“, sagte Zimmermann und ergänzte: „Man kann nicht immer sagen: Letztes Jahr war es super, im Jahr davor auch. Es war ein anderer Kader. Jetzt geht’s darum, was wir in den letzten acht Spielen noch an Punkten sammeln können und wo wir dann am Ende landen.“ Weitere Tore des Routiniers würden Fortuna natürlich nicht schaden.

(pn/td td)