Ein Fan von Zweitligist Fortuna zu sein, war noch nie sonderlich leicht. Die schwierigen Phasen überwogen die guten in den vergangenen Jahren deutlich, doch eines hing nie mit der jeweiligen sportlichen Situation zusammen: die Treue der besonders eingefleischten Anhänger, des hart gesottenen Kerns. Um diesen Kern herum bildete sich zuletzt allerdings wieder eine Frucht, die kontinuierlich wuchs. Diese Gemengelage führte unlängst dazu, dass die Fans der Düsseldorfer ihre Mannschaft um Längen überholten – leistungsmäßig.
Während die Formkurve der Truppe von Trainer Daniel Thioune schon etwas länger nach unten deutete und dieser Abwärtstrend in zwei völlig verdiente Niederlagen gegen Fürth (1:2) und in Hamburg (1:4) mündete, steigerten die Anhänger der Rot-Weißen ihre Auftritte auf den Rängen praktisch Woche für Woche. Nicht von ungefähr kam, dass sie am Samstag zum ersten Mal seit Jahren mit voller Kapelle zu einem Auswärtsspiel im Volksparkstadion erschienen: Etwas mehr als 5000 rot-weiße Schlachtenbummler füllten die Kurve bis auf den letzten Platz und legten im Gegensatz zu ihrem Team erneut einen beachtlichen Auftritt an den Tag.
In den vergangenen beiden Spielzeiten war Fortuna einmal mit 2700 und einmal mit 2200 Fans zum HSV gereist; jene beiden Partien hatten freitags respektive ebenfalls samstagabends stattgefunden. Und auch der gesamte Auswärtsfahrerschnitt der Düsseldorfer ist in der aktuellen Saison so hoch wie lange nicht mehr: Hatte er in den beiden Vorjahren bei 2539 respektive 1509 Zuschauern gelegen, so begleiteten die Thioune-Truppe seit Sommer durchschnittlich 3008 Anhänger zu ihren Partien an den verschiedensten Orten der Republik.
Und auch auf heimischer Scholle ist der Zuschauerzuspruch momentan so hoch wie noch nie in der Zweitliga-Geschichte des Klubs. 40 756 Besucher strömten im Schnitt zu den Partien in die Stockumer Arena – sicherlich auch, weil schon drei von vier „Fortuna-für-alle“-Spiele stattfanden. Doch nicht nur deshalb: Der hart gesottene Kern und seine wachsende Frucht drumherum sorgen aktuell beständig für ein Zuschaueraufkommen von ungefähr 35 000 Fans, hinzu kommen je nach Attraktivität des Gegners weitere Schaulustige und die Gästefans.
Was ebenfalls auffiel: Die Intensität und Lautstärke der Unterstützung, in Auswärtspartien seit jeher besser als in Heimspielen, erfuhr zuletzt auch in der Arena eine merkliche Steigerung. Davon abgesehen, dass die aktive Fanszene im bisherigen Saisonverlauf – sowohl zuhause als auch auswärts – mehrere erstklassige Choreografien zeigte, erstreckte sich der dauerhafte Support über immer größere Teile der Südtribüne und des Oberrangs.