„Sicherlich kein Kandidat, der startet“ Auf welchen Fortuna-Profi Trainer Thioune gegen Nürnberg bauen könnte

Düsseldorf · Der Trainingsplatz in Düsseldorf füllt sich vor der Partie gegen Nürnberg langsam.

Fortuna hat in dieser Saison schon viele verschiedene Phasen erlebt. Am Anfang war das Team lange ungeschlagen und zwischenzeitlich sogar Tabellenführer, dann gelang den Düsseldorfern fünf Spiele am Stück kein Sieg. Daraufhin blieben die Rot-Weißen sechs Spiele unbesiegt und verzeichneten zuletzt auch einen Lauf, als sie zehn Punkte aus fünf Partien holten – trotz einiger verletzter Spieler. Und obwohl die Saison bisher so wechselhaft verlaufen ist, ist für die Flingerner im Kampf um die vorderen Plätze noch einiges möglich.

„Es war ja auch meine Hoffnung, dass wir vielleicht bis zum Schluss eine Rolle spielen könnten. Vielleicht geht es dann wirklich um diesen dritten Platz“, sagte Fortuna-Trainer Daniel Thioune über den einen Zähler Rückstand auf den Relegationsrang. Gleichzeitig betonte der 50-Jährige, der mit seiner Mannschaft am Dienstag in die neue Trainingswoche eingestiegen ist: „Es hilft aber nicht, darüber zu reden. Es hilft nur, den nächsten Gegner zu sehen.“

Das ist der 1. FC Nürnberg, den die Rheinländer im vorletzten Heimspiel dieser Zweitliga-Saison am Samstag um 20.30 Uhr empfangen werden. Dass sich das Aufgebot der von Verletzungen geplagten Düsseldorfer um mehrere genesene Profis füllt, ist eher unwahrscheinlich. Immerhin kehrt Myron van Brederode nach seiner verbüßten Rotsperre in den Kader zurück. Die Anwesenheit des Niederländers sorgt für eine weitere Option in der Offensive, die zuletzt beim 1:1 in Elversberg recht dünn besetzt war. Deshalb fokussierte sich Fortuna auf die Abwehrarbeit, was auch überwiegend gut funktionierte.

Die Rot-Weißen verfügten beim Auftritt im Saarland über ein kompaktes Zentrum – eine andere Wahl hatten sie aufgrund der Personallage ohnehin nicht. „So viele Flügel- oder Offensivspieler stehen uns nicht zur Verfügung. Das letzte Drittel ist gerade der Endgegner für uns“, meinte Thioune über die Probleme seiner Mannschaft im Angriff, schob aber als logische Erklärung nach: „Das komplette letzte Drittel sitzt bei uns momentan im Physioraum. Wenn man an Dzenan Pejcinovic denkt oder an Vincent Vermeij, Tim Rossmann, an Myron, der zuletzt gesperrt nicht dabei war, an Emmanuel Iyoha, der das letzte Drittel bedroht oder Moritz-Broni Kwarteng. Das ist der Grund, warum es nicht so funktioniert.“

Ohne die aufgezählten Spieler muss Fortuna taktische Lösungen finden, was zumindest zuletzt in Elversberg gelang. „Es war die beste Entscheidung, so zu spielen“, sagte Thioune im Rückblick auf die kompakte Herangehensweise. Nun arbeitet er mit seinem Trainerteam in der Vorbereitung auf Nürnberg an neuen Maßnahmen. Doch wohin die taktische Reise gegen den FCN geht, ist noch nicht ganz klar. „Was jetzt die beste Entscheidung für Nürnberg sein wird, das müssen wir uns angucken“, meinte der 50-Jährige.

Fakt ist: Thioune kann wieder auf einige Rückkehrer zurückgreifen – auch wenn man bei manchem Spieler noch aufpassen muss und ihn nicht zu früh und zu viel belasten sollte. „Wir werden sehen, in welcher Verfassung die Jungs sind. Emmanuel Iyoha ist jetzt sicherlich kein Kandidat, der startet. Giovanni Haag ist wieder dabei, den steuern wir auch noch“, sagte Thioune und ergänzte zu seinen Gedanken um eine Aufstellung gegen Nürnberg: „Es gibt paar Möglichkeiten. Das ist aber alles noch offen.“ Unabhängig davon macht es sich schon bemerkbar: Die offensiven Optionen werden mit Iyoha etwas mehr, und der Trainingsplatz ist im Vergleich zu den vergangenen Wochen etwas voller mit Profis besetzt.

(pn Jne)