Unterstützung von Frauen Union und und Junger Union Neuss geht ein Verbot der Partydroge Lachgas an

Neuss · Die Kreisverbände von Frauen Union und Junger Union drängen auf bundesweit einheitliche Regelungen, um den Verkauf von Lachgas an Jugendliche zu unterbinden. Die Stadt Neuss arbeitet an einem Verbot innerhalb der Stadtgrenzen.

Auch Namensgebung und Aufmachung der Lachgas-Kartuschen, die gezielt auf den Geschmack jugendlicher Kunden abzielen, wollen Frauen Union und Junge Union im Rhein-Kreis Neuss untersagen.

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

(-nau) Die Neusser CDU will den Verkauf von Lachgas, das derzeit bei Jugendlichen als Partydroge beliebt ist, an Minderjährige untersagen. Einen entsprechenden Antrag verwies der Jugendhilfeausschuss an den Rat, der im Mai darüber entscheiden wird. Vorher sollen noch offene Fragen wie etwa die Kontrolle eines solchen Verbotes, das die Kommune in Form einer ordnungsbehördlichen Verordnung aussprechen kann, durch die Verwaltung geprüft werden. Die soll dazu auch Kontakt mit Kommunen aufnehmen, die diesen Schritt schon getan haben. Die Ergebnisse der Prüfung sollen vorab im Haupt- sowie dem Jugendhilfeausschuss vorgestellt werden.

Um die Dringlichkeit noch einmal zu unterstreichen, bekommt die Neusser CDU bei diesem Vorhaben nun Rückenwind von den Kreisverbänden der Jungen Union sowie der Frauen Union. In einer gemeinsamen Erklärung stellen Barbara Brand (FU) und Sarah Kohtes (JU) aber übereinstimmend auch fest, dass ein Verbot allein nicht ausreichen werde. „Jugendliche müssen besser über die Gefahren von Lachgas aufgeklärt werden“, betonen beide. „Wir wollen, dass das Thema verstärkt in den Schulen behandelt wird“, fügen sie hinzu. Dazu würden sich der Chemie- oder der Biologieunterricht anbieten.

Distickstoffmonoxid, so die chemische Bezeichnung für Lachgas, wird derzeit von immer mehr Jugendlichen konsumiert. Das Problem sei schon länger bekannt, heißt es in der Erklärung der CDU-Gliederungen, „dennoch sind die bunten Kartuschen an vielen Kiosken in Nordrhein-Westfalen leicht zu erwerben.“ Und Namen wie „Miami Magic“ oder „Exotic Whip“ würden gezielt auf Jugendliche abgestellt und die Folgen des Konsums verharmlosen. Deshalb wollen FU und JU den Herstellern – im Rahmen einer eingeforderten, bundesweiten Regelung – auch diese verlockende Aufmachung untersagen.

Wie gefährlich die Partydroge tatsächlich ist, wird nach Ansicht der Unterzeichner deutlich, wenn man nachts in Nordrhein-Westfalens Städten unterwegs ist. „Immer häufiger sieht man Jugendliche, die Lachgas entweder aus dem Ballon oder direkt aus der Kartusche konsumieren“, halten Brand und Kohtes fest. Und während bei der medizinischen Anwendung dem betäubend wirkenden Gas Sauerstoff beigemischt werde, würden beim Missbrauch als Droge meist viel zu hohe Konzentrationen inhaliert.

Die Ärztin Samina Rasch (CDU) hatte im Jugendhilfeausschuss noch auf einen weiteren Punkt hingewiesen. Erwachsenen, denen etwa bei einer Darmspiegelung Lachgas als Anästhetikum gegeben werde, müssten sogar unterschreiben, dass sie sich danach nicht ans Steuer eines Autos setzen. „Die Kids konsumieren – und steigen danach trotzdem aufs Fahrrad.“