Fußball Tage der Entscheidungen beim KFC

Krefeld · Im Kampf gegen den Abstieg gastiert der Krefelder Regionalligist beim direkten Konkurrenten aus Hohkeppel und strebt einen Punktgewinn an.

Sind sie weiter Teil der Zukunft beim KFC Uerdingen: Trainer René Lewejohann und Vorsitzender Thomas Platzer.

Foto: Stefan Rittershaus

Nüchtern betrachtet ist das kein gutes Jahr bisher für den KFC Uerdingen. Noch kein Spiel hat die Mannschaft 2025 gewonnen, magere drei Punkte aus den vergangenen sechs Spielen geholt und die beiden letzten Heimspiele gegen den 1. FC Bocholt und den 1. FC Düren deutlich verloren - mit einer Vier-Tore-Differenz.

Ein guter Zeitpunkt für den KFC, diesen Trend umzukehren, ist das Auswärtsspiel bei einem direkten Konkurrenten im Abstiegskampf der Regionalliga West. Ab 14 Uhr gastiert die Elf von Trainer René Lewejohann am Samstag bei Eintracht Hohkeppel, die auf Tabellenplatz 14 nur einen Punkt mehr als die Uerdinger auf dem Konto haben. Mit der weiterhin drohenden Insolvenz im Rücken, steht der KFC nun nicht nur finanziell, sondern auch sportlich vor einem richtungsweisenden Tag.

Insolvenzverwalter Thomas Ellrich hat dem Verein bis zum Wochenende eine Frist gesetzt. Bis dahin müssen entsprechende Nachweise für finanzielle Einlagen gesichert vorliegen und auf ein Konto eingezahlt sein. Zudem muss der Vorstand ein Konzept beibringen, eine Fortsetzungsperspektive für den Klub in den kommenden Monaten. Gelingt das nicht, besteht kaum mehr eine Chance, die Insolvenz abzuwenden.

„Gegen Widerstände ankämpfen“ – KFC drohen acht Ausfälle

Niedergeschlagen waren die Gesichtsausdrücke der Profis des KFC Uerdingen nach der 1:5-Heimniederlage gegen den 1. FC Düren am vergangenen Samstag. Sportlich lief wenig zusammen, den Rest erledigte ein unglücklicher Spielverlauf in der Anfangsphase der Begegnung. Auf „das große Ganze“ verwies KFC-Trainer Lewejohann zu Wochenbeginn, eine „knallharte Analyse“ mit seiner Mannschaft habe es dennoch gegeben: „Das war das erste Mal, dass ich meine Mannschaft so gesehen habe, das werde ich so kein zweites Mal dulden und das habe ich in der Kabine auch so klar angesprochen.“

Als Aufsteiger präsentierten sich die Uerdinger in der laufenden Regionalliga-Saison stets leidenschaftlich und charakterstark, sammelten so kontinuierlich Punkte – ein Ansatzpunkt für Lewejohann vor dem so wichtigen Auswärtsspiel bei Eintracht Hohkeppel: „Ich habe den Jungs Fakten auf den Tisch gelegt und auch klar gesagt, dass sie sich alles, was sie bis hierhin aufgebaut haben, auch wieder einreißen können – das darf uns nicht passieren. Man kann verlieren, aber die Art und Weise ist wichtig. Jeder hat über uns gesagt, dass wir die Mannschaft sind, die gegen alle Widerstände ankämpft und sich gut präsentiert und da werde ich auch gegen Hohkeppel ansetzen.“

Abgesehen aller äußeren Widerstände, wird der KFC auch am Wochenende erneut mit personellen Engpässen kämpfen müssen.

St. John und Ramusovic kehren nach Sperren in den Kader zurück

Während zumindest die zuletzt gesperrten Rawley St. John und Melvin Ramusovic zurückkehren, drohen den Uerdingern neben dem langfristig ausfallenden Kapitän Tim Stappmann und dem gesperrten Ben Klefisch sechs weitere Ausfälle. So fehlten unter der Woche Noel Werner, Hamadi Al Ghaddioui, Sisco Ngambia Dzonga, Daniel Michel, Gianluca Rizzo und Jeff-Denis Fehr krankheitsbedingt, ihr Einsatz im Spiel erschien am Freitagnachmittag mindestens einmal fraglich.

Zusätzliche Brisanz in die Paarung des KFC bei Eintracht Hohkeppel brachte unter der Woche der Regionalliga-Rückzug von Türkspor Dortmund. Mit einem Punkt Rückstand befinden sich die Krefelder hinter Hohkeppel und stehen auf dem 15. Tabellenplatz, der sich bei einem West-Absteiger aus der 3. Liga noch zu einem Abstiegsplatz umwandeln kann. Auf den beiden sicheren Abstiegsplätzen 16 und 17 befinden sich aktuell der Wuppertaler SV und der SC Wiedenbrück mit 19 und 18 Punkten, könnten aber schon bald von diesen Plätzen verdrängt werden. So steht nicht nur beim KFC eine mögliche Insolvenz inklusive eines Abzugs von neun Punkten im Raum – auch beim 1. FC Düren kursierten zum Wochenende Gerüchte einer möglichen Insolvenzanmeldung in der kommenden Woche.