Im Duo mit Kownacki Stürmer Daniel Ginczek blickt auf eine Hinrunde zum Vergessen zurück

Analyse | Düsseldorf · Nach einer Hinrunde voller Höhen und Tiefen nehmen wir Fortuna unter die Lupe. Im vierten Teil geht es um den Angriff.

Daniel Ginczek beim Zweitligaspiel der Fortuna im August beim SV Sandhausen.

Foto: dpa/Tom Weller

Sucht man bei Fortuna nach den Verlierern der Hinrunde, dann stößt man recht schnell auf den Namen Daniel Ginczek. Für den 31-Jährigen war es ein Halbjahr zum Vergessen. Bereits in der Vorbereitung ging es los – denn dort hätte er Trainingsweltmeister sein können, es hätte ihm nichts genützt. Durch seine Rote Karte gegen Darmstadt am Ende der vergangenen Saison war er für das Auftaktspiel gegen den 1. FC Magdeburg gesperrt.

Doch mit der Zeit fuchste sich Ginczek rein und bekam von Trainer Daniel Thioune immer öfter das Vertrauen ausgesprochen. Gegen Heidenheim dann aber der Schock: Sehnenriss im Oberschenkel. Lange Pause. Die Hinrunde in Zahlen liest sich daher ernüchternd: Gerade einmal 296 Minuten stand der einstige deutsche U21-Nationalspieler in der Zweiten Liga auf dem Platz.

Und so konnte er Fortuna im Schlussspurt der Hinrunde auch nicht mehr helfen. Dabei hätte die Mannschaft einen erfahrenen Spieler wie ihn sehr gut gebrauchen können „Dawid musste ja gefühlt immer spielen. Der war natürlich auch zwischendurch mal platt. Da hatten wir vorne natürlich wenig“, sagt Ginczek. „Daher hoffe ich, dass ich den Konkurrenzkampf wieder befeuern kann. Wir müssen vor allem daran ansetzen, in den Topspielen Tore zu schießen. Da haben wir nur gegen Paderborn getroffen. Aber wir haben die Top 4 allesamt noch bei uns in der Arena. Da wollen wir natürlich mehr reißen als in der Hinrunde.“

Und allmählich geht es für Ginczek auch wieder aufwärts. Torschüsse hat er in der Reha bereits üben können. Auch das Passspiel kann derzeit schmerzfrei absolviert werden. Ob es bereits für eine Rückkehr ins Mannschaftstraining zum Trainingsauftakt am 2. Januar reicht, ist allerdings fraglich. Realistischer erscheint es, dass er im Trainingslager in Marbella wieder teilweise einsteigt.

Dem Düsseldorfer Spiel würde Ginczek indes sehr guttun. Gar nicht mal so sehr als Torjäger, aber vielmehr als Ballverteiler. Bereits über Strecken der vergangenen Rückrunde zeigte er, dass er in der Zweiten Liga ein herausragender Wandspieler sein kann. Mit Kownacki als Partner, der durchaus die eine oder andere PS auf den Rasen bringt. Der vertikale Ball aus der Defensive geht auf Ginczek, der lässt auf den Mittelfeldspieler klatschen und Kownacki wird in die Tiefe geschickt. Das sieht auf dem Papier nach einem durchaus attraktiven Sturmduo aus.

Und da Thioune darüber hinaus in Emmanuel Iyoha und Rouwen Hennings auch noch einmal zwei völlig unterschiedliche Stürmertypen zur Verfügung hat, sieht sich Fortuna im Angriff durchaus gut aufgestellt.

Mit Blick auf die kommende Spielzeit werden sich die Verantwortlichen aber intensiv nach Verstärkungen umsehen müssen. Kownacki wird den Klub definitiv verlassen, ob Hennings seinen Vertrag verlängert, ist fraglich. Es brechen Fortuna also einige sichere Tore weg, die kompensiert werden müssen. Als klammer Klub im deutschen Unterhaus wird das einer gewissen Fantasie bedürfen. Und eben eines glücklichen Händchens. Ob Klaus Allofs und Christian Weber das haben, wird sich zeigen.