Trotz Paderborn-Remis und Abwärtstrend Wie Fortuna im Zweitliga-Schneckenrennen den Rückstand auf Platz eins sogar verkürzt hat

Düsseldorf · Die 2. Liga bleibt ein enges Rennen: Fortuna kämpft um Konstanz, und die Konkurrenz schwächelt.

Am Sonntag braucht Fortuna gegen den SV Elversberg einen Sieg, um in der Tabelle oben dran zu bleiben.

Foto: Moritz Mueller

In den vergangenen Wochen gab es schon einige Male die Situation, dass man sich bei Fortuna innerlich aus dem Kreis der besten Teams der Liga verabschiedet hatte. Die Leistungen waren nicht besonders gut, die Punktausbeute auch nicht mehr so glorreich wie noch zu Beginn der Saison. Doch Woche für Woche konnte man zunächst den Spitzenplatz verteidigen, seit der Pleite in Münster (0:1) ist man auf den Relegationsplatz drei gerutscht. Allerdings punktgleich mit dem zweitplatzierten SC Paderborn.

Und nach dem 1:1 gegen die Ostwestfalen am Wochenende ist das tatsächlich so geblieben. Die beiden Klubs haben sich gegenseitig die Punkte geklaut, die Konkurrenz hat daraus aber keinen großen Nutzen gezogen. Hannover hat in Elversberg (1:3) gepatzt, der KSC nur unentschieden gegen Münster (1:1) gespielt. Und der Hamburger SV hat mal wieder HSV-Sachen gemacht und in Braunschweig (1:3) verloren. Platz eins, auf den Fortuna nun sogar wieder auf einen Punkt herangerückt ist, und Platz zwölf trennen gerade einmal sechs Zähler. Das Feld ist noch sehr eng beisammen nach dem zwölften Spieltag.

So wirklich ist kein Team dabei, das jetzt schon zu enteilen droht. So richtig verwunderlich ist das allerdings nicht, denn fast alle Mannschaften einen ähnliche Probleme. Es müssen sich erst wieder Automatismen finden, die Qualitäten im Kader sind bei keinem so übermächtig, dass man nur hinterherschauen würde. Fortuna selbst braucht allerdings dringend wieder ein echtes Erfolgserlebnis, um dem Anspruch auf den Spitzenplätzen gerecht werden zu können.

Elversberg ist nach der Länderspielpause allerdings alles andere als ein zu unterschätzender Gegner. Die Saarländer haben selbst die Tuchfühlung ganz nach oben aufgenommen. Und den 1. FC Nürnberg wähnten viele zunächst in den Schlagzeilen, weil das frühe Aus von Miroslav Klose für einige schon beschlossene Sache war. Doch der Weltmeister von 2014 liefert ordentlich ab beim „Glubb“, der 1. FC Köln scheint auch wieder in der Spur zu sein, der 1. FC Magdeburg, der 1. FC Kaiserslautern, Hertha BSC und jetzt auch der SV Darmstadt 98 sind mit in der erweiterten Verlosung.

In den vergangenen Jahren ist die Zweite Liga immer enger zusammengerückt. Es ist eine tatsächlich sehr schwer zu spielende Klasse, weil Konstanz die größte Herausforderung für viele ist. Und so dürfte es wohl noch eine ganze Weile brauchen, bis man weiß, woran man ist. „Wir wollen uns vor Weihnachten in eine möglichst optimale Ausgangsposition bringen, um dann im neuen Jahr für unsere Ziele zu kämpfen“, sagt Fortuna-Kapitän Andre Hoffmann. „Wir haben natürlich jetzt einiges liegengelassen, so ehrlich muss man sein. Aber wir werden daran arbeiten und unseren Weg weitergehen. Dann werden wir auch wieder erfolgreich sein, davon bin ich überzeugt.“ In den vergangenen zehn Jahren benötigte die beiden Erstplatzierten im Durchschnitt 67 und 63 Punkte zum direkten Aufstieg in die Bundesliga – und um an den Relegationsspielen teilzunehmen, reichten im Schnitt 61 Punkte aus.

Fortuna befindet sich nach rund einem Drittel der Saison grob überschlagen also erneut auf Relegationskurs, denn nach elf Partien verbuchten sie 20 Zähler. Dennoch werden die Düsseldorfer weitere Punkte benötigen, um reelle Chancen auf die Bundesliga zu haben – das gilt auch für die anderen Teams, die aktuell oben stehen und möglicherweise von mehr träumen.