Endspiel in Düsseldorf Für Hertha-Trainer Fiel geht es bei Fortuna um seine Zukunft

Berlin/Düsseldorf · Berlins Coach steht in Düsseldorf vor einer entscheidenden Partie um seine Zukunft.

Hertha-Trainer Cristian Fiél beim Spiel in Kaiserslautern.

Foto: dpa/Uwe Anspach

Cristian Fiéls Trainer-Bilanz gegen Fortuna sieht gar nicht gut aus: Dreimal traf der 44-Jährige bislang als Coach auf die Düsseldorfer und genauso oft musste er eine Niederlage einstecken. Was für die Rheinländer am Samstag (Merkur Spiel-Arena, 20.30 Uhr) freilich als gutes Omen wirken könnte, ist für Fiél eine Statistik, die er momentan überhaupt nicht gebrauchen kann. Denn für den Trainer von Hertha BSC wird es nicht nur darum gehen, endlich mit einem positiven Ergebnis aus einer Partie gegen Fortuna hervor zu kommen, sondern auch in Zukunft an der Seitenlinie der „Alten Dame“ zu stehen.

Hertha befindet sich im Abwärtstrend, gewann nur eines der jüngsten sieben Spiele, steht mit 25 Punkten auf dem 13. Tabellenrang und musste sich längst von anfänglich gestellten Aufstiegsambitionen verabschieden. Beim Heimspiel in der Vorwoche gegen Kaiserslautern (0:1) begrüßten die Fans im Olympiastadion Fiél bereits mit Pfiffen, nach Abpfiff blieb es ungemütlich – Beleidigungen und Becher flogen gleichermaßen in Richtung Mannschaft und Trainer.

Die Partie in Düsseldorf wird nun zum Endspiel für den gebürtigen Esslinger und entscheidet darüber, ob er auch in Zukunft noch an der Seitenlinie der Berliner stehen wird. Zwar stärkte Sportdirektor Benjamin Weber vor dem Lautern-Spiel noch Fiéls Rücken und nahm vielmehr die Mannschaft in die Pflicht, „nicht nur eine Reaktion zu zeigen, sondern auch Sachen selbst in die Hand zu nehmen“. Doch nachdem auch das vergangene Wochenende ohne Punkte vorbeizog und Hertha sogar noch einen Tabellenplatz einbüßte, rückt der Coach langsam aber sicher in den Fokus.

Auch die Hertha-Spieler werden immer häufiger nach der Fiél-Personalie gefragt. „Das ist eine grundsätzliche Frage, die uns überhaupt nichts anzugehen hat beziehungsweise wo wir keine Entscheidungsgewalt haben“, kommentierte Linksaußen Fabian Reese. „Das ist die sportliche Führung, die das zu entscheiden hat. Ich kann nur sagen, dass wir jeden Tag alles geben.“

Fiél selbst äußerte sich ebenso verhalten über seine Zukunft, dennoch beschäftige ihn das Thema. „Es gibt eine Problematik, und das ist die schlimmste – wenn die Kinder anfangen, sich Sorgen zu machen, du zu Hause über das Thema sprichst und den Kindern sagen musst, dass das der Beruf ist, der solche Dinge mit sich bringen kann“, erzählte der 44-Jährige. „Es gab schon mal angenehmere Momente als Trainer, aber das gehört dazu.“

Nicht nur Fiéls schlechte Bilanz gegen Fortuna spricht dafür, dass die Gastgeber am Samstag als freudige Sieger vom Platz gehen könnten. Auch die zuletzt aufwärtsweisende Form der Düsseldorfer und die Rückkehr von Isak Johannesson und Giovanni Haag – die in Hannover gelbgesperrt fehlten – werden dazu beitragen, dass die Aufgabe für Hertha nicht einfach und womöglich zur letzten für Fiél in Blau-Weiß wird.

(leah stja)