Hennings oder Bozenik? Schwere Entscheidung: Bozenik erweitert die Optionen bei Fortuna Düsseldorf

Düsseldorf · Der slowakische Nationalstürmer drängt sich für das Regensburg-Spiel auf. Aber was passiert dann mit Hennings?

Robert Bozenik (4. v. l.) löst in der 64. Minute des Aue-Spiels Rouwen Hennings (28) ab. Gegen Regensburg könnten beide Angreifer in der Startelf stehen.

Foto: Christof Wolff

Im Grunde könnte Rouwen Hennings allen Überlegungen zur Fortuna-Aufstellung in der Partie gegen Jahn Regensburg (Samstag, 13.30 Uhr, Arena) ganz gelassen entgegenblicken. Mit vier Treffern in den bisherigen sechs Zweitligaspielen sowie zwei weiteren im DFB-Pokal führt der 34-Jährige die interne Scorerliste mit weitem Abstand an. Hinter ihm hat lediglich Khaled Narey zweimal getroffen, alle weiteren Düsseldorfer Profis kommen auf maximal einen Torerfolg.

Und doch ist Hennings’ Position für den Samstag nicht in Stein gemeißelt. Der Grund dafür ist 21 Jahre alt, 1,88 Meter groß und noch ziemlich neu im Rheinland – Robert Bozenik. Der slowakische Nationalstürmer ist ganz kurz vor der Schließung des Sommer-Transferfensters zur Fortuna gestoßen, hat erst ganze fünfmal mit der Mannschaft trainiert und ist doch schon eine echte Option für Trainer Christian Preußer geworden.

„Es stimmt schon, Robert hat das in Aue prima gemacht“, sagt Preußer auf entsprechende Nachfrage zum Debüt des Slowaken beim 1:0 im Erzgebirge, „auch wenn er gar nicht so oft den Ball hatte. Auch in der Trainingswoche hat er es sehr gut gemacht, diesen Eindruck teile ich. Jetzt haben wir die Entscheidung zu treffen: Spielt er von Anfang an oder kommt er wieder von der Bank? Wie machen wir es mit der Systematik?“

Dawid Kownacki trainierte am Donnerstag wieder voll mit

Die letzte Frage ist die spannendste. Denn im Grunde kann Preußer den zuverlässig treffenden Hennings gar nicht herausnehmen. Wenn er ihn aber gemeinsam mit Bozenik bringen möchte, muss er sein System ändern; im zuletzt praktizierten 4-3-3 ist für zwei zentrale Stürmer kein Platz. Und außen würde man Bozenik einiges von seinen Qualitäten nehmen. „Das ist eine gute Situation für mich“, versichert der Trainer, der gern die Entscheidung zwischen mehreren vielversprechenden Optionen trifft. „Robert ist bereit, er ist jetzt angekommen.“ Einer, der bei dieser Diskussion leicht ins Abseits geraten könnte, ist Dawid Kownacki. Der polnische Nationalstürmer trainierte zwar am Donnerstag wieder voll mit, nachdem er die Mittwochseinheit nach einem Schlag auf den Oberschenkel hatte abbrechen müssen. Das garantiert ihm aber noch keinen Platz im Spieltagskader. Preußer kann aus dem Vollen schöpfen, da bis auf die Langzeitverletzten Thomas Pledl (Kreuzbandriss) und Emmanuel Iyoha (Reha nach Innenbandanriss) alle Mann an Bord sind. „Da gibt es für mich sogar erstmals die Überlegung, welcher Spieler gar nicht in den Kader kommt.“

Auch im Mittelfeld wird dem 37-Jährigen die Entscheidung nicht leichtfallen. Shinta Appelkamp wird mit großer Sicherheit in die Startformation zurückkehren, aber Jakub Piotrowski denkt gar nicht daran, seinen Platz kampflos abzugeben – und Ao Tanaka sowie Marcel Sobottka ebenfalls nicht. Aber das sind ja die Schwierigkeiten, denen sich ein Trainer lieber stellt als der Mangelverwaltung, und da macht Preußer keine Ausnahme. Er freue sich auf Samstag, betont der Trainer, und das hat neben der sportlich interessanten Partie auch mit einem Wiedersehen zu tun. Bei Überraschungs-Spitzenreiter Regensburg spielen in Carlo Boukhalfa und Konrad Faber zwei Profis, mit denen Preußer in der Vorsaison bei der U 23 des SC Freiburg den Aufstieg in die Dritte Liga schaffte. „Cool, die beiden wiederzusehen“, betont er, „auch wenn Fortuna natürlich klar im Fokus steht.“