Wiedersehen mit Karlsruhe Mit diesem Gefühl geht Fortunas Rossmann ins Duell mit Ex-Verein KSC
Düsseldorf · Nach Tim Rossmanns starkem Debüt für Fortuna in Darmstadt steht bei ihm nun ein anderer Aspekt im Vordergrund. Mit den Düsseldorfern trifft der 20-Jährige am Samstag auf seinen Ex-Verein Karlsruher SC.
Tim Rossmanns Pflichtspiel-Einstand für Fortuna las sich jüngst wie ein Märchen: Erst eingewechselt werden, dann richtig stehen sowie mit dem dritten Ballkontakt zum 2:0-Endstand über Darmstadt treffen, dadurch die ersten drei Düsseldorfer Punkte zum Saisonauftakt sichern und die Fans deshalb in Ekstase versetzen. So kann es aus Sicht des 20-Jährigen weitergehen. Der Protagonist selbst bleibt nach seinem Traumstart bescheiden – auch vor dem für ihn äußerst speziellen Wiedersehen.
„Das nächste Spiel ist Karlsruhe“, sagt Rossmann zunächst ganz nüchtern. Emotionaler wird der Offensivmann hingegen in dem Moment, als er etwas tiefer kramt in der Kiste seiner fußballerischen Vergangenheit. Diese spielte sich ausgerechnet beim Gegner vom Samstag – nämlich in Karlsruhe – ab. Der Linksfuß erinnert sich: „Bei dem Verein wurde ich Profi und erlebte dort meine ersten Lehrjahre.“
Im Juli 2019 begann die Fußball-Reise des damals 15-Jährigen in der Jugendabteilung des KSC. Über dessen U17 bis zur U19 entwickelte sich Rossmann in der Folge weiter und landete anschließend im Herrenbereich der Badener. Dort schnupperte der Akteur, der sich in der vergangenen Serie einen Muskelfaserriss zuzog sowie später auch noch an der Hüfte operiert wurde – und daher lange verletzt ausfiel –, die erste Luft im Profifußball
Der Zweitliga-Bühne blieb Rossmann daraufhin erhalten, doch mittlerweile betritt er sie im Trikot der Fortuna. In Diensten der Rheinländer weiß Rossmann dennoch vor dem Aufeinandertreffen mit seinem ehemaligen Verein: „Das ist natürlich ein besonderes Spiel für mich.“ Der gebürtige Bietigheimer ist zwar noch jung und hat noch nicht häufig gegen einen seiner ehemaligen Vereine spielen müssen. Trotzdem ist dem 1,83-Meter-Mann die Bedeutsamkeit einer solchen Konstellation bestens bekannt.
Rossmann sieht KSC-Begegnung als „Spiel wie jedes andere“
„Bei jedem Spieler, der gegen seinen Ex-Klub spielt, das ist immer noch ein bisschen etwas Anderes“, verdeutlicht Rossmann, der dennoch einordnet: „Das sollte man aber auch nicht zu groß hinhängen.“ Für ihn ist das Kräftemessen mit dem KSC, den Fortuna in der Vorsaison erst mit 3:1 besiegte und von dem sie sich in der Rückrunde 2:2 trennte, nach eigener Aussage „immer noch ein Zweitliga-Spiel wie jedes andere“.
Aber aufgrund seiner Karlsruhe-Vergangenheit ist es eben eines mit einer speziellen Vorgeschichte. Deshalb braucht es für den Angreifer im Prinzip auch keine gesonderte Ansprache von Fortuna-Trainer Daniel Thioune. Denn Rossmann wird auch schon so ganz sicher aus eigenem Antrieb „absolut motiviert sein“, wie er bekräftigt. Und daher automatisch „Vollgas
geben“.
Möglicherweise verhilft ihm diese Einstellung bei Fortuna zu einer Fortsetzung seines bis dato märchenhaften Einstands. Ausgerechnet beim Wiedersehen im Düsseldorf-Trikot mit Karlsruhe? Es wäre wieder eine dieser Geschichten, die bekanntermaßen nur der Fußball schreibt. Doch wie man solche Geschichten schreibt und ihr dazu noch als i-Tüpfelchen das passende Happy-End verleiht, weiß Rossmann nach seinem jüngsten Top-Start im Fortuna-Dress nur zu Genüge.