Angebot mit dem Flugzeug Kritik an Fan-Reise mit dem Flugzeug
Düsseldorf · Mit dem Flieger zum Spiel auf St. Pauli zu reisen, sei mit der Satzung nicht vereinbar.
Am 15. Mai gastiert Fortuna beim FC St. Pauli. Im Optimalfall wird der Spieltag für die Gastgeber eine gigantische Aufstiegsfeier – und die Düsseldorfer jubeln mit, dass sie nach einer zunächst völlig verkorkten Saison doch noch einigermaßen die Kurve bekommen haben.
Für diesen Tag hat Fortuna einen sogenannten Fan-Flieger organisiert. Ein Angebot, was nun allerdings in den Sozialen Netzwerken für ordentlich Verwunderung gesorgt hat. User Manu Thiele rechnet in seinem Beitrag vor: „Ja, eine Strecke von 400 Kilometern. Mit der Bahn innerhalb von vier Stunden gut erreichbar. Kosten: ca. 60 Euro.“
Die Reise wird auf der
Vereinshomepage beworben
In dem Angebot von Fortuna zahlt man für den Trip inklusive Einzelzimmer 595 Euro. Auf der Vereinshomepage wird die Reise so beworben: „Zum letzten Saisonspiel auf Pauli haben wir eine Auswärtsfahrt der ganz besonderen Art geplant und möchten Dir anbieten, an dieser teilzunehmen. Im Linienflug nach Hamburg haben wir eine Anzahl an Plätzen reserviert, um gemeinsam mit Dir und vielen weiteren Fortunen zum Auswärtsspiel auf Pauli zu reisen. Das Highlight dieser Tour bietet sicherlich das Spiel selbst, das Rahmenprogramm wartet jedoch mit vielen weiteren unterhaltsamen Momenten auf.“
Und weiter: „Den Auftakt vollziehen wir in der Hugo-Junkers-Lounge am Flughafen Düsseldorf. Im weiteren Verlauf des Tages bietet ein gemeinsames Abendessen im Hard-Rock-Café direkt viel Raum und Zeit zum Fachsimpeln. Bei Dämmerung im Rahmen der Lichterfahrt durch den Hamburger Hafen werden wir gemeinsam ins Staunen geraten und den Abend/die Nacht auf der legendären Reeperbahn beschließen. Am Spieltag selbst supporten wir unsere Fortuna live im Stadion, ehe wir nach Spielende in den Flieger steigen und bereits um 20.15 Uhr wieder daheim im schönen Düsseldorf sind. Wir würden uns sehr freuen, Dich im Fanflieger begrüßen zu dürfen.“
Thiele überzeugt das nicht. Er zitiert aus der Satzung des Vereins: „Der Verein setzt sich für den Schutz der Umwelt ein, auch in Verantwortung für künftige Generationen.“ Pikant in diesem Zusammenhang: Fortuna hat sich als zweiter Fußballverein in Deutschland zur Klimaschutzdeklaration „Sport for Climate Action“ der Vereinten Nationen bekannt. Nach eigenem Bekunden wolle man so ein klares Bekenntnis für den Klimaschutz setzen. Auf Anfrage zeigt man sich mit etwas Abstand auch nicht wirklich glücklich mit dem Reisepaket. In einer Stellungnahme heißt es: „Die Reise war ursprünglich als reine Sponsoren-Reise gedacht, bei der eine maximal kurze Reisedauer ein wichtiges Kriterium war. Daher wurde das Angebot mit dem Transportmittel Flugzeug aufgesetzt. Die Kritik können wir nachvollziehen und werden künftig darauf achten, unsere Reisen nachhaltiger zu organisieren.“