Irre Szenen in den Niederlanden Okoye äußert sich nach rassistischen Beleidigungen

Düsseldorf · Es waren keine schönen Szenen, die sich am Freitagabend in der niederländischen Eredivisie abspielten. Während der Partie zwischen Vitesse Arnheim und Sparta Rotterdam kam es zu Zuschauer-Ausschreitungen.

2021 wechselte Maduka Okoye nach Rotterdam.

Foto: Sparta Rotterdam

Gegenstände flogen auf das Spielfeld, es hagelte rassistische Beleidigungen. Auch Feuerwerkskörper wurden gezündet. Mittendrin im Geschehen: der Düsseldorfer Maduka Okoye.

Die Begegnung wurde in der Nachspielzeit endgültig beim Stand von 1:0 für Rotterdam abgebrochen. Gästekeeper Okoye war von einem Becher an der Schulter getroffen worden und mehrfach rassistisch beleidigt worden. „Ich habe so etwas noch nie erlebt. So etwas kannte ich bislang nur aus dem Fernsehen“, sagt er nun.

Der 22-Jährige war wohl auch deshalb Opfer einiger nicht hinnehmbarer Fan-Parolen, da er zuvor eine überragende Leistung zeigte. Vitesse fand einfach keinen Weg vorbei an dem Torhüter, der an diesem Abend mehrere Weltklasse-Paraden zeigte. Auch einen Elfmeter konnte er abwehren. „Diese sogenannten Fans wussten wohl nicht, dass mich das nur noch mehr pusht. Mich hat das nur noch heißer gemacht“, sagt Okoye.

Der Hass gegen Okoye ging sogar so weit, dass ein Fan kurzerhand auf das Spielfeld stürmte und auf den Rotterdamer Torhüter losgehen wollte. Doch Okoye zeigte in dieser bedrohlichen Situation keinerlei Angst – und verleitete den verirrten Fan schlussendlich dazu, Reißaus zu nehmen. „Ich habe ihn nur gefragt, was er denn eigentlich vorhat. Er kam ja auf mich zugestürmt, als wolle er mich gleich schlagen“, erklärt Okoye. „Am Ende scheint er sich dann aber doch umentschieden zu haben – Glück für ihn, möchte ich meinen.“

Nach dem Spielabbruch spricht vieles dafür, dass die Partie zu Gunsten von Sparta gewertet wird. Es wären drei ganz wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt. „Ich blicke sehr optimistisch auf die kommenden Spiele. Wenn wir zusammenhalten, dann werden wir in dieser Liga bleiben“, glaubt Okoye, der nach dieser Saison zum englischen Premier-League-Klub FC Watford wechselt.

Auch Fortuna hatte von diesem Wechsel profitiert. Die Düsseldorfer hatten sich vor eineinhalb Jahren als Ausbildungsentschädigung eine Transferbeteiligung von 15 Prozent zusichern lassen. Okoye: „Ich will mich nun einfach bestmöglich von den Sparta-Fans und von dem Klub verabschieden. Ich möchte, dass die Fans am Ende wissen, dass sie einen echten Spartanen in ihren Reihen hatten. Ich werde alles dafür tun, dass Sparta die Liga halten wird.“