Nach 4:0 gegen den Diósgyöri VTK Warum Fortuna-Trainer Thioune zufrieden war, aber auch schimpfen musste
Bad Wimsbach · Beim 4:0 gegen Diósgyöri musste nur Jastrzembski etwas Kritik einstecken.
Wenige Minuten nach dem Schlusspfiff tagte der Trainer zunächst kurz mit seinem Vorgesetzten. Ein paar Meter neben der Mittellinie standen Daniel Thioune und Sportvorstand Klaus Allofs, um ihre ersten Eindrücke des 4:0-Siegs von Fortuna im Testspiel gegen den ungarischen Erstligisten Diósgyöri VTK miteinander zu teilen. Womöglich ging das Duo tiefer ins Detail, doch im Wesentlichen wird es zu jener Erkenntnis gekommen sein, die Thioune wiedergab: „Mit dem Test an sich war ich zufrieden, aber man hat mich auch ein bisschen schimpfen gehört.“
Zunächst zum Positiven, denn davon hielt die Partie in Bad Wimsbach, etwas mehr als eine Autostunde vom Trainingslager-Quartier der Düsseldorfer im oberösterreichischen Bad Leonfelden entfernt, eine Menge bereit. Auch wenn sich der Diósgyöri VTK als keiner der ganz großen Prüfsteine entpuppte, setzte Fortuna im Spiel mit und gegen den Ball bereits vieles von dem um, was Thioune sehen wollte – in einem 3-4-3-System. „Wir wollten mit der Dreierkette ein paar Abläufe gegen tiefstehende Gegner einstudieren, was uns ab der zehnten Minuten ausgesprochen gut gelungen ist“, bilanzierte der 49-Jährige.
Und es gab noch weitere Aspekte, die der Coach lobend hervorhob. „Wir haben dem Gegner durch ein gutes Gegenpressing und eine gute Rückwärtsbewegung wieder wenig zugestanden. Und in der zweiten Hälfte hat unser hohes Pressing dazu geführt, dass wir schnell zwei weitere Tore gemacht haben“, ergänzte er. Am Ende hätte die Partie sogar noch höher ausgehen können.
Sehr viel intensiver befasste sich Thioune nach der Partie mit Details, die ihm nicht gefallen hatten. Flügelspieler Dennis Jastrzembski, der in der zweiten Hälfte die linke Außenbahn beackerte, erhielt zwischenzeitlich eine gehörige Standpauke, als er den Positionsanforderungen des Spielsystems nicht gerecht wurde. „Was mich ärgert, ist, wenn elementare Dinge fehlen, die ich von Spielern, die schon länger bei uns sind, erwarte“, erläuterte Thioune. „In der konkreten Situation ging es darum, dass der Flügelspieler auf der linken Seite die Box besetzen muss, wenn der Flügelspieler auf der rechten Seite durch ist. Müdigkeit konnte noch nicht da sein, weil jeder maximal 45 Minuten gespielt hat, und dann war es eine Sache der Bereitschaft.“
Allzu barsch wollte der Trainer seine kurze, wenn auch lautstarke Hilfestellung für Jastrzembski allerdings nicht verstanden wissen. „Ich weiß ja, wie gut Dennis es auch kann, und ich sehe in den Momenten, wenn er mit Tempo abgeht, was er für eine Waffe sein kann“, betonte der Coach.
Thioune war daran gelegen, die Partie nicht überzubewerten. „Ich bin positiv gestimmt, aber verhalten positiv. Weil die wirklichen Herausforderungen jetzt erst kommen, mit jeder Woche, in der wir gegen qualitativ noch bessere Gegner testen.“ Am Montag wartet Galatasaray Istanbul, der türkische Meister.