Komplette zweite Hälfte in Unterzahl Fortunas U 23 erleidet eine deutliche Niederlage beim WSV

Wuppertal · Die „Zwote“ spielt nach dem Platzverweis gegen Kingsley Marcinek lange in Unterzahl.

U 23-Trainer Nico Michaty durfte sich in Wuppertal dieses Mal nicht über einen Fortuna-Sieg freuen.

Foto: Ja/HORSTMUELLER GmbH

Es war der große Tag des Wiedersehens mit der eigenen Vergangenheit. Gleich fünf Akteure aus dem Spieltagskader des Wuppertaler SV trugen bereits das Trikot von Fortunas Regionalliga-Fußballern: Torwart Franz Langhoff, Kevin Hagemann und Moritz Montag vor gar nicht allzu langer Zeit noch, Bastian Müller und Jeron Al-Hazaimeh dagegen in mittlerweile grauer Vorzeit. WSV-Ersatzkeeper Sebastian Patzler stand zwar nie bei den Düsseldorfern unter Vertrag, hielt sich zwischenzeitlich aber bei ihnen fit.

Es war allerdings auch der Tag der Serien. Während die Wuppertaler ihre vergangenen vier Pflichtspiele – den Sieg im Niederrheinpokal-Achtelfinale gegen den Mülheimer FC mit eingeschlossen – allesamt gewannen, entschied die „Zwote“ jedes ihrer zurückliegenden vier Auswärtsspiele beim ehemaligen Bundesligisten für sich. Eine dieser Serien musste also reißen, das stand von vornherein fest. Letztlich war es jene der Mannschaft von Trainer Nico Michaty, die mehr als eine Hälfte lang in Unterzahl agieren musste und mit 1:4 verlor.

Nach einer verhaltenen Anfangsphase sorgte einer der Ex-Fortunen dafür, dass der Nachmittag für die Flingerner nach einer Viertelstunde eine unheilvolle Wendung nahm. Eine Hereingabe von Lukas Demming bekam Niko Vukancic nicht geklärt, sodass sich Hagemann an seinem Geburtstag artig bedankte und den Ball unhaltbar in den Winkel zirkelte. Keine fünf Minuten später dröhnte der Torjingle erneut durch das Stadion am Zoo: Nachdem Fortuna-Torhüter Dennis Gorka an der Kugel vorbeigetreten hatte, verzögerte Serhat-Semih Güler, der indes Teile seiner Jugendzeit in Düsseldorf verbrachte, kurz und schloss dann überlegt ab – 0:2. In der Defensive wackelten die Wuppertaler zeitweise allerdings auf bedenkliche Art und Weise. Ohne viel eigenes Zutun kamen daher auch die Rot-Weißen zu aussichtsreichen Offensivaktionen. Die mit Abstand beste Gelegenheit vergab Justin Seven, als er plötzlich frei vor Langhoff stand, sein Schuss aber beinahe im Seitenaus gelandet wäre. Der 19-Jährige zerbrach daran jedoch nicht, sondern nutzte die erstbeste Gelegenheit, um seinen Fehler wettzumachen. Nach einer halben Stunde bereitete er den etwas überraschenden Anschlusstreffer mit einem geschickten Zuspiel auf Robin Bird vor. Dann flog Rechtsverteidiger Kingsley Marcinek nach einem rüden Foul an Hagemann mit der zweiten gelben Karte vom Feld. Die Michaty-Elf lief ihrem Rückstand also in Unterzahl hinterher. Und nach der Halbzeit wuchs die Hypothek ins schier Unermessliche: Eine starke Einzelaktion von Ex-Premier-League-Spieler Marco Stiepermann krönte Güler mit seinem zweiten Treffer. Und der ehemalige Düsseldorfer hätte das Ergebnis sogar weiter in die Höhe treiben können. Beim ersten Mal scheiterte er am Pfosten, beim zweiten an Gorka.

Im Anschluss daran landete ein Hagemann-Schuss erst an der Latte und dann eindeutig hinter der Linie, doch Schiedsrichter Tobias Severins und sein Team sahen den Ball nicht im Tor. Direkt danach hielt Gorka erstklassig gegen den eingewechselten Montag. Kurz vor dem Ende konnte allerdings auch der Keeper den zweiten Treffer Hagemanns nicht mehr verhindern.