Andre Hoffmann hatte nach dem Schlusspfiff Probleme damit, den mühsamen 1:0-Sieg gegen den SSV Jahn Regensburg einzuordnen. Natürlich standen die drei Punkte über allem, und an ihnen war auch nicht zu rütteln. Doch der Zweitligist offenbarte große Schwierigkeiten. „Wir sind schlecht ins Spiel gekommen, und in der ersten halben Stunde haben wir nicht das gezeigt, was wir uns vorgestellt haben“, analysierte Hoffmann. „Der Tabellen-18. ist aber auch sehr mutig aufgetreten und hat hoch gepresst, damit hatten wir unsere Schwierigkeiten.“
In der Tat, denn Fortuna biss sich, sehr fehlerhaft und ideenlos, lange Zeit die Zähne an den Regensburgern aus und gab vor dem letztlich siegbringenden Hackentreffer von Matthias Zimmermann lediglich ein paar harmlose Schüsschen ab. „Dass die erste halbe Stunde nicht gut war, ist absolut richtig, so ehrlich müssen wir zueinander sein. Das Tor hat uns dann aber ein Stück weit Sicherheit gegeben“, betonte der Kapitän. „In der zweiten Hälfte muss man uns natürlich vorwerfen, dass wir gegen das Tabellenschlusslicht keinen weiteren Treffer erzielt haben.“ Sowohl Vincent Vermeij als auch Dawid Kownacki und Isak Johannesson vergaben beste Gelegenheiten.
Und diese Unzulänglichkeiten hätten sich um ein Haar gerächt, das war auch Hoffmann klar. „Wir wissen alle, wie der Fußball ist: Der Freistoß, der in der letzten Minute knapp hinter die Latte fällt, kann ganz schnell auch mal reingehen. Und dann gucken wir uns alle blöd an“, betonte 32-Jährige, ehe er ergänzte: „Wir werden uns nicht für diesen Sieg entschuldigen. Dass viele Dinge besser zu machen sind, war aber offensichtlich.“
Defensiv, offensiv – überall. Und auch die Leichtigkeit fehlte merklich. Vor allem das 1:4 beim HSV machte der Innenverteidiger für die spürbare Verunsicherung verantwortlich. „In Hamburg haben wir sehr deutlich aufgezeigt bekommen, was fehlt, um in dieser Liga ganz oben mit dabei zu sein. Ich bin ehrlich: Das haben wir als Mannschaft nicht so einfach abgeschüttelt“, erzählte er. „Trotzdem hätten wir uns natürlich gewünscht, dass es gegen Regensburg besser funktioniert. Wir haben sehr viel Arbeit vor uns, aber ich hoffe, dass die Brust durch diesen Sieg jetzt ein bisschen breiter wird.“
Dass Hoffmann trotz des mühsamen Erfolgs gegen das Schlusslicht viel Zuversicht verbreitete und offenbar an schnelle Besserung glaubte, hing wohl auch mit einem neuen Plan fürs Saisonfinale zusammen. „Nach dem Spiel in Hamburg haben wir uns auf die Fahne geschrieben, dass wir gar nicht mehr darauf schauen, was nach dem 34. Spieltag passieren kann oder wird“, berichtete der Kapitän. „Diese Partie beim HSV war so deutlich, dass es uns guttut, jede Begegnung jetzt einzeln zu betrachten. Wir schauen, was am Ende dabei rumkommt. Ich will den Sieg gegen Regensburg nicht überbewerten, aber ich freue mich sehr darüber, weil ich glaube, dass er uns Rückenwind geben wird.“
Und zwar aus mehreren Gründen, wie Hoffmann ausführte. „Es lässt sich in einer Länderspielpause sehr viel einfacher arbeiten, wenn man vorher drei Punkte eingefahren und zum ersten Mal in diesem Jahr zu Null gespielt hat“, sagte er. „Defensiv haben wir es am Ende ja auch ordentlich gelöst und waren sehr konsequent.“
Doch es war noch mehr, was in Hoffmann die Fantasie keimen ließ, nach jener Länderspielpause wieder souveräneren und vor allem besseren Fußball zu spielen. „Dass es in uns steckt, haben wir im Laufe der Saison schon gezeigt.“