Torwart neu im Mannschaftsrat Warum Kastenmeier einer der großen Aufsteiger bei Fortuna ist
Elversberg · Florian Kastenmeier glänzt nicht nur auf der Linie, sondern auch als Vorlagengeber.
Die Szene in der Nachspielzeit sagt alles, was man über den Ehrgeiz von Florian Kastenmeier wissen muss. Schon längst ist der Sieg seiner Düsseldorfer Fortuna im Zweitligaspiel bei der SV Elversberg klar, beim Stande von 5:0 geht es für den hoffnungslos unterlegenen Aufsteiger allenfalls noch um ein wenig Ergebniskosmetik. Und es gibt tatsächlich noch eine große Chance für Elversberg, die Kastenmeier gemeinsam mit seinen Kollegen gerade noch vereitelt. Danach fordert der Keeper der Rot-Weißen alle lautstark zu noch mehr Konzentration auf. Das Unterfangen gelingt, das Spiel endet 5:0. Und wenn das 5:1 gefallen wäre? „Da hätte ich mich auf jeden Fall geärgert, ich ärgere mich über jedes Gegentor, egal wie es steht“, betont der 26-Jährige eindeutig. „Wir haben jetzt aber drei von vier Ligaspielen zu Null gespielt – ich glaube, das ist eine sehr gute Bilanz. Auch deshalb hätte es uns alle sehr genervt, wenn wir dieses Ding am Ende noch bekommen hätten.“
Dieses Gefühl war noch in Elversberg akustisch wahrnehmbar, denn die Musik, die aus Fortunas Kabine dröhnte, war vermutlich noch jenseits der französischen Grenze zu hören. Und allzu unglücklich wäre die Heimfahrt wohl auch bei einem Resultat von 5:1 nicht ausgefallen, aber sein Kommentar belegt eben nochmals den ausgeprägten Ehrgeiz des Torhüters. Dieser wurde durch die Vorstellung im Saarland insgesamt befriedigt. „Ich weiß jetzt nicht, wie es von außen aussah, aber es war schon eine sehr reife Leistung von uns“, meint er. „Gegen eine spielerisch durchaus sehr starke Mannschaft, möchte ich hinzufügen. Elversberg hat es uns zwar in manchen Situationen einfach gemacht, das muss man ehrlich sagen, weil der Raum oft sehr groß war. Aber es ist dennoch eine gute Mannschaft.“ Die eigene schätzt Kastenmeier allerdings noch deutlich stärker ein. „Die Umstellungen für das Elversberg-Spiel waren kein Problem, weil alle Spieler im Training gut aufpassen, gut mitmachen und gut mitziehen. Wir haben eine sehr hohe Qualität im Training, eine gute Intensität, und das merkt man natürlich dann auch, wenn wir Umstellungen haben. Heute gab es den Beweis, dass jeder, der reinkommt, die jeweilige Position Eins-zu-eins ersetzen kann.“
Genau darin sieht der gebürtige Regensburger den Schlüssel dafür, dass Fortuna die richtige Antwort auf die 1:2-Heimniederlage gegen Paderborn geben konnte. „Wir waren ballsicher, auch da haben wir die hohe Qualität aus dem Training ins Spiel übertragen“, erklärt er. „Wir waren sehr flexibel im Spielaufbau, schon die Innenverteidiger haben das sehr gut gemacht. Wir hatten am Dienstag eine Analyse, bei der wir tief auf die Dinge eingegangen sind, die nicht so gut waren. Das haben wir diesmal deutlich besser gemacht, und dann gewinnst du das Spiel halt.“
Eine Szene gibt es dann freilich doch noch zu besprechen: Kastenmeiers langen Pass auf den eingewechselten Zugang Dennis Jastrzembski, der im Anschluss die Vorlage zu Christos Tzolis‘ 5:0 gab. „Irgendwann werde ich dann auch mal belohnt für irgend so einen Abschlag“, sagt der Keeper lachend dazu.