Deutliche Statistik Fortuna patzt zu oft gegen die Abstiegskandidaten

Analyse · Eine Statistik offenbart, dass die Düsseldorfer ein besseres Abschneiden nicht allein in den Top-Duellen verspielt haben.

Thomas Pledl (r.) versucht einen Torschuss, während er von Würzburgs Patrick Sontheimer bedrängt wird. In Würzburg unterlag Fortuna 1:2.

Foto: dpa/Matthias Merz

Es müsste schon eine Menge passieren, dass Fortuna auf der Zielgeraden der Zweitligasaison doch noch einmal in den Kampf um die Aufstiegsplätze eingreifen könnte. Sie selbst müsste dafür schon beide noch ausstehende Spiele gegen den FC Erzgebirge Aue und bei der Spielvereinigung Greuther Fürth gewinnen. Zudem wäre es erforderlich, dass eben jene Fürther, Holstein Kiel und auch der Hamburger SV von jetzt an stolpern, was das Zeug hält.

Auf den ersten Blick scheint klar, was die Düsseldorfer in diese wenig komfortable Ausgangslage vor dem Endspurt gebracht hat: Wer keinen direkten Vergleich mit den Top vier der Liga für sich entscheiden kann, der darf sich am Ende eben auch nicht wundern, dass er keinen dieser vier Klubs hinter sich lassen kann.

Und doch ist das nicht einmal die halbe Wahrheit. Die Truppe von Cheftrainer Uwe Rösler hat sich nämlich eine Schwäche geleistet, die viel weniger entschuldbar ist: Sie ließ deutlich zu viele Punkte in den Duellen mit den Abstiegskandidaten liegen.

Nur 17 von 30 möglichen Punkten
gegen das Keller-Quintett

Fangen wir einmal ganz unten an: Gegen die Würzburger Kickers gewann Fortuna zu Hause zwar 1:0, leistete sich aber beim Absteiger eine 1:2-Pleite. Der Vorletzte VfL Osnabrück bildet die Ausnahme von der Regel: mit 3:2 und 3:0 holten die Düsseldorfer gegen die Niedersachsen die volle Punktzahl. Aber dann: 0:0 und 2:2 gegen Eintracht Braunschweig, 1:0 zwar daheim gegen den SV Sandhausen, aber nur ein 0:0 dort, 2:2 und 1:1 gegen Jahn Regensburg.

Unterm Strich stehen dadurch gegen die fünf Letzten der Zweitliga-Tabelle 17 von 30 möglichen Punkten. 13 Zähler blieben in diesen Vergleichen also auf der Strecke. Zum Vergleich die Topteams: Der VfL Bochum sammelte gegen das Keller-Quintett 20 Punkte und hat zudem die Partie gegen Sandhausen noch ausstehen, Holstein Kiel sogar deren 22 mit dem Spiel gegen Regensburg noch in der Hinterhand. Greuther Fürth ist wie Fortuna schon durch gegen die fünf Letzten, holte dabei stolze 26 von 30 möglichen Zählern. Allein der HSV punktete bislang noch schwächer, doch haben die Hanseaten mit ihrem Interimstrainer Horst Hrubesch die Chance, aus ihren aktuell 16 Punkten in den noch kommenden Spielen gegen Osnabrück und Braunschweig 22 zu machen.

Gegenüber Bochum, Kiel und Fürth hat Fortuna aber in dieser Bilanz bereits jetzt zwischen drei und neun Punkten verloren – Tendenz steigend. Hier gilt es, den Hebel für die kommende Saison anzusetzen, denn wer die Schwächsten der Liga nicht schlägt, hat am Ende den Aufstieg auch nicht
verdient.