Die Düsseldorfer begannen gegen Meppen durchaus spritzig, wurden aber auch sehr schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Innenverteidiger Christoph Klarer, der auch im Laufe der ersten Hälfte wegen Rückenproblemen angeschlagen das Spielfeld verlassen musste, spielte einen Fehlpass, den er wohl nicht so schnell vergessen dürfte. Jedenfalls erhielt Marius Kleinsorge den Ball pfannenfertig serviert und durfte sich in der Folge Torhüter Dennis Gorka ausgucken – 1:0 für die Gäste (10.).

Gerade einmal zwei Minuten später sollte der klassentiefere Gast sogar erhöhen. Eine Ecke konnte von Fortuna nur unzureichend geklärt werden, wodurch der zweite Ball bei Ole Käuper landete. Der Mittelfeldspieler fackelte nicht lange und traf ins linke Eck – keine Chance für Dennis Gorka.

Die 575 Zuschauer am Flinger Broich sollten aber auch einige schöne Düsseldorfer Aktionen zu sehen bekommen. In der ersten Hälfte war da vor allem Kristoffer Peterson zu nennen. Der Schwede war mitverantwortlich dafür, dass Fortuna schnell wieder zurück in die Partie fand. Erst verkürzte er nach einem schönen Solo auf 1:2 (24.).

Zwei Minuten später bediente er dann frei vor dem Tor den mitgelaufenen Rouwen Hennings, der nur noch zum zwischenzeitlichen Ausgleich einschieben musste. Bis zum Ende der ersten Hälfte präsentierte sich die Elf von Trainer Daniel Thioune dann sicherer und ließ auch defensiv nichts mehr anbrennen.

Das sollte sich dann direkt mit dem Wiederanpfiff ändern. Morgan Fassbender fasste sich aus knapp 16 Metern ein Herz und hämmerte den Ball in die Düsseldorfer Maschen. Die munter durchgemischte Düsseldorfer Mannschaft tat sich schwer, der Partie ihren Stempel aufzudrücken. Die Meppener blieben dagegen äußerst gefährlich. Besonders bei Standardsituationen stürzte sich Fortunas Defensive von einer Verlegenheit in die nächste. Torhüter Gorka bewahrte Fortuna vor einem noch höheren Rückstand.

Nach dem Zwischentief kam dann aber wieder ein kurzes Hoch. Der eingewechselte U23-Spieler Tom Geerkens, verwertete die Hereingabe vom ebenfalls eingewechselten Benjamin Böckle recht kurios zum 3:3-Ausgleich (72.). Vom Pfosten prallte der Ball an Meppens Torwart Erik Domaschke und von dort aus ins Tor.

Den Schlusspunkt setzte kurz vor Schluss Tim Oberdorf, der nach einem schönen öffnenden Pass von Dawid Kownacki frei vor Domaschke die Nerven behielt und zum Sieg einschob (87.). „Ich habe mich sofort bei ihm bedankt, dass er mir den Ball quergelegt hat. Auch wenn er ihn wahrscheinlich wieder haben wollte“, sagte Oberdorf nach Abpfiff schmunzelnd.

Am Sonntag reist der Fortuna-Tross dann ins Trainingslager ins spanische Marbella. Dort will Thioune der Truppe einen Feinschliff verpassen, damit sie in der Rückrunde noch einmal die oberen Ränge angreifen kann. „Ich freue mich auf das Trainingslager. Auch wenn es für einen Trainer natürlich 24/7-Arbeit bedeutet“, sagte Thioune. „Aber ich kann mit den Spielern viel Zeit verbringen. Wir werden gegen Borussia Dortmund spielen. Die werden uns deutlich mehr fordern als Meppen. Da müssen wir resistenter sein.“

Thioune weiter: „Wir haben gegen Meppen mit Schwerpunkten gearbeitet. Da waren einige gute Sachen dabei. Ich würde auch die Müdigkeit ein bisschen gelten lassen, weil wir in vielen Momenten kognitiv nicht voll auf der Höhe waren. Im Ergebnis war es aber gut. Wir haben ein Fußballspiel gewonnen – und das steht über allem.“