Fortuna in Bochum: Mit Avevor als Sechser kam die Wende
Gegen Leipzig will Reck bei seinen Spielern das Feuer der zweiten Hälfte von Bochum sehen.
Düsseldorf. In den Eistonnen sitzend und auf schnelle Regeneration hoffend, gingen den Spielern noch in den Katakomben des Ruhrstadions die wichtigsten Szenen des Spiels beim 1:1 in Bochum durch den Kopf. Sergio Pinto war wie seine Kollegen 45 Minuten zu spät aufgewacht. „Dann aber haben wir Bochum — vielleicht bis auf die letzten Minuten der Begegnung — an die Wand gespielt“, sagte der Deutsch-Portugiese. „Aufgrund der Chancen hätten wir uns drei Punkte verdient.“
Sicherlich haben die Fortunen nach einer verkorksten ersten Hälfte Moral bewiesen. Selbst „Jackson“ Avevor spielte nach einer unglücklichen ersten Hälfte als linker Außenverteidiger auf der Sechs dann einen starken zweiten Durchgang. „Das war eine wichtige und richtige Korrektur“, sagte Oliver Reck. Und auch der Kapitän stimmte zu: „Es ist halt so im Fußball, dass nicht alles von Anfang an nach Plan läuft. Aber für uns ist es wichtig, dass wir wissen, immer zurückkommen zu können“, sagte Adam Bodzek.
Warum die Mannschaft so schlecht begonnen hat, war deutlich. Viele Abspielfehler, Ballverluste und verlorene Zweikämpfe wirkten sich nachteilig auf das Spiel aus. Fortunas Trainer sprach nicht nur von kleinen taktischen Änderungen, sondern auch von einem engagierterem Spiel, worauf sich nach der Pause eine andere Fortuna präsentiert hätte. „Eigentlich wollten wir von Anfang an so spielen. Aber die Mannschaft hat die Veränderung gnadenlos gut umgesetzt.“ Wobei ,gnadenlos’ sich mehr auf die Leistung als auf das Ergebnis bezog, denn Ben Halloran scheiterte zweimal in (sehr) aussichtsreicher Position an Bochums Torhüter Michael Esser. „Insgesamt war es eine Werbung für den Zweitliga-Fußball“, sagte Reck trotzdem über das Topspiel der 2. Liga in Bochum. „Meine Mannschaft hat das Feuer, sie will und hat zudem die Kraft über 90 Minuten, dieses Tempo zu gehen.“ Das soll sie auch am Sonntag (13.30 Uhr/Arena) gegen RB Leipzig zeigen.
Adam Bodzek, Fortunas Kapitän zur Diskussion über das Spiel gegen RB Leipzig
„Ich erhoffe mir für Sonntag, dass wir mit Frische auftreten. Das brauchen wir“, sagte Reck, der optimistisch nach vorne schaut. „Unsere Mannschaft gibt derzeit in den schweren Spielen die richtigen Antworten.“ Es könnte sogar sein, dass dann Lukas Schmitz wieder zur Verfügung steht. „Ich hoffe auf seine Rückkehr“, sagte Oliver Reck.