Fortuna: Köstner erwartet ein defensives Spiel

Fortunas Trainer erwägt nach dem wichtigen Erfolg gegen Arminia Bielefeld, vom System mit zwei Spitzen wieder abzuweichen.

Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Ein richtig gutes Gefühl hat Lorenz-Günther Köstner vor dem schweren Auswärtsspiel am Sonntag (13.30 Uhr) in Dresden nicht. „Mit dem Training war ich heute überhaupt nicht zufrieden“, sagte Fortunas Trainer im turnusmäßigen Pressegespräch. Eigentlich wollte er in Dresden erneut mit zwei Spitzen angreifen lassen. „Aber das System hat in den Übungseinheiten diesmal nicht so gut funktioniert.“ Deshalb ist der Trainer noch absolut unschlüssig, ob er dann nicht lieber wieder auf ein kompaktes Mittelfeld mit zwei „Sechsern“ setzen sollte. „Ich habe mich noch nicht festgelegt. Aber wir haben auch noch zwei Tage Zeit“, meinte Fortunas Cheftrainer, der allerdings vermutet, dass es in Dresden auf ein sehr defensiv geführtes Spiel hinauslaufen wird. Nach der Heimniederlage gegen St. Pauli stehe der Gegner sehr unter Druck und könne sich keine weitere Schlappe vor eigenem Publikum leisten.

Als Folge heißt das für Köstner aber auch, dass Dresden sehr engagiert und kämpferisch auftreten wird. „Wir müssen bis an die absolute Schmerzgrenze gehen, wenn wir richtig dagegenhalten wollen“, sagt der 62 Jahre alte Fußballlehrer. „Absoluter Wille und Kampf müssen an erster Stelle stehen, damit wir nicht überrascht werden.“

Nach der Serie von vier Spielen ohne Niederlage und dem wichtigen Sieg gegen Bielefeld am vergangenen Freitag (2:0) hat Köstner aber auch noch das unbehagliche Gefühl, dass das erkennbar gewachsene Selbstvertrauen in Überheblichkeit umschlagen könnte. „Aber eigentlich gibt es dafür ja auch keinen Grund.“

Erfreuliche Kunde kam von den angeschlagenen Spielern (“ siehe auch den Kasten). Andreas Lambertz ist auf dem Weg der Besserung und schon für Dresden eine Option. Und der Kapitän könnte für den Trainer sogar noch mehr sein als das, „denn Lumpi hat nur noch leichte Probleme bei Drehungen“.

Falls „Lumpi“ Lambertz in Dresden von Anfang an aufläuft, heißt das nicht automatisch, dass Michael Liendl wieder als Spielgestalter hinter der einen Spitze agiert. „Er hat in seiner Arbeit gegen den Ball im zentralen Mittelfeld noch deutliche Schwächen in den ersten 45 Minuten gegen Bielefeld offenbart“, sagt Köstner ungewohnt kritisch. „Aber er ist nicht, wie offensichtlich viele argumentieren, auf der linken Seite verloren.“ Dort habe er seinem Trainer hinterher sogar noch deutlich besser gefallen — auch in der Offensive. „Ich habe auch beim alten Verein dort bereits öfter gespielt. Und eigentlich ist es mir wichtiger, dass ich spiele, und nicht so sehr, wo ich auflaufe“, sagte der österreichische Offensivspieler der Fortuna auf Nachfrage unserer Zeitung.

Falls Köstner nur mit einer Spitze agieren sollte, muss wohl Erwin Hoffer zunächst wieder auf die Bank. „Ja, er hat zuletzt vor lauter Ehrgeiz gebrannt“, sagt Köstner. „Dass er im ersten Spiel seit langem von Anfang an die Fackel wieder zündet, ist die richtige Reaktion eines Profis.“ Obwohl Hoffer mit der beste Mann gegen Bielefeld war, bekommt er keine Auflaufgarantie.

“ Vom Spiel der Fortuna in Dresden bietet die WZ einen Liveticker ab 13.10 Uhr.