Karneval ist raus aus den Knochen
Mit einer längeren Trainingseinheit setzt der Trainer den ersten Reiz vor dem Dresden-Spiel.
Düsseldorf. Das Training von Fortuna Düsseldorf am Dienstag dauerte länger als normal. Die Spieler drehten nach einem Gymnastikprogramm, einer taktischen Einheit und einem Spiel auf verkürztem Spielfeld noch mehrere Runden mit eingestreuten Sprints. Trainer Lorenz-Günther Köstner wollte wohl dem vorbeugen, dass irgendein Spieler noch Rückstände vom Karnevals-Wochenende weiter mit sich rumschleppt.
„Das war völlig normal“, wiegelte Offensivspieler Michael Liendl ab. Nach einer Pause von mehreren Tagen müssen wohl alle erst mal wieder reinkommen.“ Der Österreicher hatte noch ein wenig Glanz in den Augen, weil es für ihn ein ein „ganz besonderes Erlebnis“ war, auf dem Mottowagen der Fortuna mit im Rosenmontagszug durch Düsseldorf zu fahren. „Es war super und so sensationell auf dem Wagen. Schön von oben zu sehen, wie fröhlich alle Menschen waren.“
Doch der Blick des Österreichers ging auch noch mal auf den Freitag zurück: „Der Sieg gegen Bielefeld war nicht nur für die Mannschaft sehr wichtig sondern auch für das ganze Umfeld.“ Nun fahre man mit noch mehr Selbstvertrauen nach Dresden, um von dort auch etwas mitzubringen.
Für Liendl ist in der Tabelle noch alles sehr eng beieinander und man dürfe jetzt nicht wieder direkt nach oben schauen, nur weil die Mannschaft einmal gewonnen habe. „Wir schauen von Spiel zu Spiel, denn es kann in beide Richtungen ganz schnell gehen“, sagte Liendl. „Selbst nach einem Sieg darf man nicht so euphorisch werden und wieder von einer Aufstiegschance reden.“
Momentan fühlt sich der 28-Jährige richtig wohl, obwohl er seine Wohnung noch nicht beziehen konnte. „Das wird nächste Woche erledigt. Auch deshalb bin ich ziemlich zufrieden mit meiner Situation.“ Letztlich ist für Liendl auch nicht entscheidend, wo er spielt, sondern dass er spielt. „Ich fühle mich zwar in der Mitte wohler, aber ich habe auch schon früher auf der linken Seite gespielt“, sagte Liendl, der in der zweiten Hälfte gegen Bielefeld nicht mehr so viele Ballkontakte hatte wie zuvor.
Über die Aufstellung seiner Mannschaft in Dresden hat sich Lorenz-Günther Köstner am Dienstag sicherlich noch keine Gedanken gemacht. Vielmehr überlegte Fortunas Trainer auf seinen Laufrunden lange nach Ende des Trainings, wie er Harmonie und Teamgefühl unter seinen Spielern weiter stärken könnte. Denn am Dienstag war es dem 62 Jahre alten Trainer offensichtlich mal wieder zu ruhig während der Einheiten. Daran wird Köstner in der nächsten Zeit verstärkt arbeiten müssen. So kann die Fortuna auch in Dresden nur als Team bestehen.