Fortuna Düsseldorf Fortuna müht sich zu 2:1-Erfolg über TuRU

Der Zweitligist tut sich gegen einen aufopferungsvoll kämpfenden und klug spielenden Oberligisten schwer. Raman zeigt gute Ansätze, Usami fehlt noch die Bindung.

Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Ein großer Freund von Testspielen während der Länderspiel-Pausen ist Fortunas Cheftrainer Friedhelm Funkel eigentlich nicht. Und ganz fest im Terminkalender des Fußball-Zweitligisten stand der freundschaftliche Vergleich mit Oberligist TuRUam Dienstag sicherlich auch nicht. Wäre Ihlas Bebou in Düsseldorf geblieben, hätte das Spiel auch keinen großen Wert gehabt. So aber war der Test hilfreich, um zu erkennen, ob einer der beiden Last-Minute-Einkäufe bereits für einen Platz in der Startelf für Sonntag und als Ersatz für den abgewanderten Togolesen in Frage kommen könnte.

So spielten die beiden neuen Außenstürmer auch jeweils in unterschiedlichen Halbzeiten für die Fortuna. Benito Raman lief mit der vielversprechenden Rückennummer 9 in der Startelf des Zweitligisten auf, der zudem mit einer Viererkette beim Oberligisten antrat. Der 22 Jahre alte Belgier fing auf der rechten Seite an, wechselte aber zwischenzeitlich auf die andere Außenposition.

Raman, der in seiner Art ein wenig an Robbie Kruse erinnert, hatte einige Szenen, in denen er seine Schnelligkeit und Wendigkeit unter Beweis stellte. Das galt allerdings nicht für die Fortuna insgesamt, die gegen den sehr gut eingestellten Gegner vor allem in der Vorwärtsbewegung Schwierigkeiten hatte, in Abschlusssituationen zu kommen. Einige Ballverluste erinnerten an die schwache erste Hälfte in Sandhausen. Auch bei der Raumaufteilung haperte es, so dass der Unterschied von drei Klassen nicht deutlich wurde.

Dass Jordi van Kerkhof dann nach einer Ecke unbedrängt die Führung für die Oberbilker köpfen konnte (21.), passte in dieser Phase ins schlechte Bild, das die Fortuna bis dahin abgab. Immerhin gelang Niko Gießelmann mit seinem Premierentreffer für die Fortuna vier Minuten später per direkt verwandeltem Freistoß der Ausgleich. Kurz vor der Pause zeigte die Fortuna, wie es mit Raman laufen kann. Von Schauerte auf dem Flügel eingesetzt, lieferte er nach einem Sprint die ideale Vorarbeit für Davor Lovren, der aus 16 Metern zum 2:1 abschloss.

Etwas mehr Probleme, sich in Szene zu setzen, hatte Takashi Usami nach dem Wechsel — in einer Mannschaft mit zehn neuen Feldspielern gegenüber der ersten Hälfte. Erst nachdem der beidfüßige Japaner gezeigt hatte, wie gut er Freistöße in den Strafraum zirkeln kann, kam er besser ins Spiel und bewies ebenfalls, wie beweglich er ist. So viel Bindung zu seinen Mitspielern fand er nicht. Daher kommt er wohl über einen Platz auf der Ersatzbank am Sonntag nicht hinaus.

Überhaupt konnte sich auch in der zweiten Hälfte kaum jemand empfehlen. Zu statisch und langsam war das Spiel des Zweitligisten. Die TuRU hat sehr gut mitgehalten, und einige Fortunen waren vielleicht zu sehr darauf bedacht, sich vor dem Spitzenspiel gegen Union Berlin nicht zu verletzen. Für den Trainer war es eine gute Bewegungstherapie. Höher wollte Funkel Spiel und Ergebnis nicht hängen.