Fortuna plant behutsamen Erfolg
Hauptversammlung: Gute Zahlen und zwei neue Spieler beim Zweitligisten.
Düsseldorf. Fortunas Sport-Geschäftsführer Wolf Werner hatte schon vor dem Beginn der gestrigen Jahreshauptversammlung für gute Nachrichten gesorgt. So wurde bereits nachmittags der Wechsel von Thiago Rockenbach (RW Erfurt) als perfekt verkündet, außerdem kehrt in Sascha Dum ein echter Düsseldorfer zurück in seine Heimatstadt. Der 23-Jährige war von Bayer Leverkusen an Energie Cottbus ausgeliehen worden, erhält ebenso wie Rockenbach (25) einen Zweijahresvertrag beim Fußball-Zweitligisten.
Zufrieden schienen die 388 anwesenden Mitglieder in jedem Fall mit der sportlichen Entwicklung und der Arbeit im Hintergrund zu sein, ganz unabhängig vom noch offenen Ausgang dieser Saison. Die Begrüßung von Werner und Trainer Norbert Meier am Abend in der Aula an der Graf-Recke-Straße durch Aufsichtsratschef und Versammlungsleiter Dirk Kall sorgte für herzlichen, aber nicht überschwänglichen Applaus. Den durfte - mit stehenden Ovationen - überraschend Ex-Finanzchef Werner Sesterhenn genießen, der zum Jahreswechsel zurückgetreten war und dem Vorstand Peter Frymuth ausdrücklich Dank sagte für seine Arbeit.
Derzeit erfüllt Geschäftsführer Paul Jäger kommissarisch dessen Aufgaben und legte gestern die Finanzen des Geschäftsjahres 2009 vor. Die sehen gut aus: Durch die sportlich erfreuliche Entwicklung stiegen die Einnahmen. Durch einen Gewinn von rund 900 000 Euro konnten die Schulden zu gut einem Drittel abgebaut werden. "Wir gehören nicht mehr zu den schweren Fällen für die Deutschen Fußball-Liga." Die Lizenz sei erstmals seit 1997 ohne Bedingungen wie Bürgschaften und Bankgarantien erteilt worden.
"Allerdings ist der Verein nach wie vor buchmäßig überschuldet", mahnte Paul Jäger an, "niemand sollte sich blenden lassen." Aus wirtschaftlicher Sicht sollte der "behutsame und kontinuierliche Weg" weiter beschritten werden.
Es klang fast wie eine Bewerbung für das noch brach liegende Vorstandsamt, zumal er zu Beginn seines Vortrags spitzfindig feststellte, dass "seit längerer Zeit ein neuer Werner (Sesterhenn) gesucht wird". Dirk Kall kündigte eine Entscheidung an, wiegelte aber auch ab, denn die Übergangslösung habe sehr gut funktioniert.