Fortuna plant den fünften Streich
Die letzten vier Heimspiele gegen St. Pauli endeten allesamt erfolgreich. Im Topspiel am Montag soll es so weitergehen.
Düsseldorf. Immer wieder weist Fortuna-Trainer Norbert Meier darauf hin, dass sein Team „erst einmal selbst die Punkte einfahren und dann auf andere schauen sollte“. An diesem Spieltag dürfte das aber reichlich schwer fallen, da die Düsseldorfer vor dem Montagsspiel die Konkurrenten im Aufstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga ausgiebig beobachten konnten. Eintracht Frankfurt ließ nichts anbrennen, stürmte dank des 3:0 gegen den VfL Bochum an die Spitze. Greuther Fürth ließ durch das 1:1 bei Energie Cottbus Punkte liegen. Beste Chancen also für die Fortunen, mit einem Sieg gegen den FC St. Pauli den Abstand nach oben zu verkürzen und den Gegner zu distanzieren.
Rund 45 000 Zuschauer werden die prächtige Kulisse bilden, die alleine Motivation genug sein sollte. „Pauli bringt viele Fans mit, es geht um viel, das ist doch herrlich“, sagt Meier, der seine Mannschaft vor allem auf das schnelle Umschalten der Hamburger vorbereiten muss. „Da müssen wir stets wach sein, dürfen kein bisschen in Laufarbeit und Zweikampfbereitschaft nachlassen.“ Denn immerhin ist den Gästen die Bedeutung der Begegnung bewusst, auch für St. Pauli soll am Montag ein Sieg herausspringen, um im Aufstiegskampf weiter mitzumischen. In einem Montagsspiel nachlegen zu müssen, gelang den Fortunen zuletzt indes nicht — siehe das 1:1 in Cottbus vor zwei Wochen. Entsprechend platzierte Stürmer Sascha Rösler seine Aussage, der Umgangston im Team müsse „rauer“ werden. „Wenn ein erfahrener Spieler das so sagt, ist das schon in Ordnung“, sagt Meier. Denn es reiche eben auf dem Platz nicht mehr mit „kannst du mal, bitte“ oder „hättest du mal eben Zeit“.
Auf dem Feld könne sich die Mannschaft ohnehin nur selbst helfen. Wenn am Montag angepfiffen werde, sollen die Fortunen sofort bereit sein, „eine kompakte Leistung“ abzuliefern, so Meier. Genug Selbstbewusstsein sollten die Düsseldorfer mitbringen. Die jüngsten drei Aufeinandertreffen fanden jeweils abends statt, zwei davon entschieden die Fortunen für sich (3:1, 1:0). Die Düsseldorfer gewannen ihre jüngsten vier Heimspiele gegen St. Pauli alle ohne Gegentor, und während sich die Gastgeber im Moment nach fünf Spielen ohne Niederlage (zwei Siege, drei Remis) in einem leichten Aufwärtstrend befinden, schwächeln die Hamburger. Von den jüngsten fünf Begegnungen gewannen sie nur eine mit 1:0 gegen Karlsruhe.
In der Rückrunde gehört St. Pauli bisher mit nur neun Toren in zehn Spielen zu den schwächsten Teams, in den jüngsten sechs Begegnungen gelang nie mehr als ein Tor. Spannend wird es beim ersten Treffer eines der Teams: So oft wie St. Pauli gewann diese Saison kein anderer Zweitligist nach 0:1-Rückstand (fünfmal, zwei Remis). Die Fortuna gewann dagegen elf ihrer zwölf Begegnungen, in denen sie mit 1:0 in Führung gegangen war.