Fortuna scheitert an eigener Schwäche
Oliver Reck glaubt, dass das Pokal-Aus keinen Einfluss auf den Ligabetrieb hat.
Düsseldorf. Mit dem Pokal-Aus steht Fortuna Düsseldorf keineswegs vor den Scherben einer misslungenen Saison. Vor einem Zwischenfazit sollten zunächst einmal acht, neun Spieltage in der 2. Bundesliga ins Land gehen. Zwar hat die Mannschaft mit der 2:3-Pleite in Würzburg einigen Kredit bei den Fans verspielt, aber Auswirkungen auf die Liga soll der desolate Auftritt bei einem starken Regionalligisten nicht haben.
„Das hat mit dem Ligabetrieb nichts zu tun. Da werden und müssen wir uns anders präsentieren,“ sagten Heinrich Schmidtgal und Trainer Oliver Reck fast im gleichen Wortlaut. Was ist nur falsch gelaufen, dass die Mannschaft bisher die Leistungen nicht bringen konnte, die von ihr erwartet worden sind.
Die ersten Gegner in der Liga waren harte Brocken. Man konnte nicht erwarten, dass die Mannschaft von Oliver Reck beide Spiele mit Glanz und Gloria gewinnt. Die kämpferische Leistung stimmte, die beiden errungenen Punkte waren verdient und wichtig, aber man konnte noch nicht von einem eingespielten Ensemble sprechen.
Das liegt auch daran, dass auf der Schaltposition im Mittelfeld in Sergio Pinto ein neuer Spieler agiert, der sich erst an das Spiel der Fortuna gewöhnen muss, was auch andersherum gilt.
Nach dem Auftakt mit Braunschweig (2:2) und Berlin (1:1) hat die Mannschaft noch nicht genügend Selbstvertrauen, um mit breiter Brust in Würzburg anzutreten. Die Sicherheit und das Selbstverständliche fehlen einfach noch. In einer solchen Situation sind die Spieler gefragt, über den Kampfgeist zu kommen.
So viele (entscheidenden) Zweikämpfe, wie in Würzburg darf eine Mannschaft nicht verlieren, ohne bestraft zu werden. Da fehlten einige Prozent, wobei auch das spielerische Potenzial an diesem Tag nicht reichte, um den zwei Klassen tiefer spielenden Gegner zu beherrschen. Eine gewisse Lethargie war unübersehbar.
In allen drei bisherigen Pflichtspielen können sich die Fortuna-Profis bestimmt nicht über die Unparteiischen beschweren. Natürlich hätte der Schiedsrichter in Würzburg kleinlicher pfeifen können, aber auch das hätte an diesem Tag wenig bis nicht geändert. Die Platzverweise dürfen so nicht passieren.
Dass die Würzburger oft genug nach wenigen Spielzügen im Aufbau bereits für Gefahr vor dem Düsseldorfer Tor sorgen konnten, liegt nicht an der Aufstellung von Oliver Reck sondern an der Einstellung und der gegenseitigen Unterstützung der Spieler auf dem Rasen. Sowohl über die Außen als auch durch die Mitte haben die Fortunen zu viel zugelassen.
Die Kritiker hatten bei den Spielern nach den ersten beiden Auftritten läuferische Schwierigkeiten in der zweiten Hälfte ausgemacht. In Würzburg stand diese Schwäche nicht im Vordergrund. Dass die Mannschaft allerdings nicht unbedingt topfit erscheint, ist wohl kaum jemand verborgen geblieben. Das gilt vor allem für den mentalen Bereich.