Fortuna Düsseldorf Fortuna-Trainer Funkel: „Mit einigen bin ich gar nicht zufrieden“
Friedhelm Funkel kritisiert die Einstellung einiger Spieler während des Trainingslagers. Namen nennt Fortunas Cheftrainer aber nicht.
Maria Alm. Die Aussagen von Friedhelm Funkel in seinem Fazit sind ebenso knallhart wie wohlüberlegt. Von einem übertriebenen Pauschallob für eine gut mitziehende Mannschaft ist Fortunas Cheftrainer nach dem zweiten Trainingslager der Saisonvorbereitung des Fußball-Bundesligisten in Maria Alm weit entfernt. „Ich bin mit einigen Spielern gar nicht zufrieden“, sagte der 64-Jährige gestern. Namen nannte er zwar keine, kritisierte aber vor allem die Laufbereitschaft und stellte klar: „Wer nicht mit nach hinten arbeitet, egal wie er heißt, hat keine Chance auf einen Einsatz.“
Angesprochen fühlen dürfte sich auch Dodi Lukebakio, der allerdings schon drei Wochen im Trainingslager inklusive der Zeit mit dem FC Watford in Österreich zugebracht hat. Für den jungen Belgier hat Funkel aber eher Verständnis als für einige arrivierte Spieler, die er anstacheln will: „Wir sind ja nicht bei irgendeinem Amateurverein.“
Dazu passt eine weitere Aussage von Funkel, der erklärt, dass vier Wochen vor dem Ligastart keiner einen Stammplatz sicher habe. Zur Torwartfrage will sich der Trainer überhaupt nicht äußern. „Kein Kommentar“, heißt es dazu nur aus seinem Mund. Auch wann er sich auf den Stammkeeper festlegen wird, möchte er nicht sagen.
Nicht ganz ernst nimmt Funkel die Aussagen seiner Spieler bezüglich der Härte des Trainingslagers. „Das sagen die Spieler doch alle, dass das aktuelle Trainingslager das härteste in ihrer Karriere war“, gibt Funkel zu Protokoll. „Ich bin mir sicher, da waren die Laufeinheiten meiner Karriere meist schlimmer.“ Vor allem ein Trainingslager als Spieler mit Trainer Rolf Schafstall sei ihm in dieser Hinsicht in Erinnerung geblieben. „Wir haben noch vier Wochen Zeit, da können und werden wir an allen Dingen weiter arbeiten. Wir sind lange noch nicht bei 100 Prozent.“
Mit den neuen Spielern, die sich seiner Meinung nach gut integriert haben, ist Funkel hingegen durchaus zufrieden. Ob es für diese dann in der Bundesliga reicht, müsse man abwarten. So habe sich Diego Contento nach schwachem Beginn und einer mäßigen Leistung beim Spiel in Meerbusch deutlich gesteigert. Dass Neu-Stürmer Marvin Ducksch mit Rouwen Hennings so gut harmoniert, hätte noch gar nichts zu bedeuten. „Auch Kenan Karaman hat gute Ansätze gezeigt“, meint Fortunas Cheftrainer, der immer noch auf eine Verpflichtung von Takashi Usami hofft. „Er wird auch ohne seinen Kumpel Genki Haraguchi bei uns funktionieren. Und ich möchte ihn um jeden Preis haben. Aber das kann sich Fortuna nicht leisten. Mal schauen, ob sich Augsburg noch bewegt.“
Fast selbstverständlich sei für ihn, dass das Team die neuen Spieler so gut aufgenommen habe. „Eine gute Stimmung in der Mannschaft war in 80 bis 90 Prozent der von mir trainierten Vereine der Fall. Und der Führungsstil mit meinem Trainerteam hat das wohl immer erleichtert“, erklärt Funkel, der darauf hinweist, dass Erfahrung in der Bundesliga ungemein wichtig sei. „Damit meine ich nicht ein, zwei oder zehn Begegnungen. Ein gestandener Bundesliga-Spieler ist man erst mit 50 Partien in dieser Liga.“
In den nächsten Wochen bis zum Pflichtspielauftakt wird laut Funkel die Frische zurückkehren, mit kürzeren Trainingseinheiten, in denen vermehrt an taktischen Dingen gearbeitet wird. Das Ergebnis des Spiels zur Saisoneröffnung (4. August) gegen den AC Florenz sei ihm egal. „Am 25. August, zum Liga-Auftakt gegen Augsburg, muss die Mannschaft bereit sein und ihre beste Leistung bringen wollen und können.“