Fortuna verliert 1:2 in Unterhaching

Die Gegentore in Unterhaching fallen innerhalb von drei Minuten in der ersten Halbzeit.

Unterhaching. Aus der Ferne war es kaum zu glauben. Doch vor Ort wurde klar, warum das Spiel der Drittliga-Fußballer von Unterhaching und Fortuna Düsseldorf am Sonntagnachmittag tatsächlich stattfand. Der Rasen strahlte dank Rasenheizung in sattem Grün, und die frei gegebenen Tribünen waren tatsächlich von Eis und Schnee befreit. Auch die Zufahrtswege waren frei, so dass schon am Samstagmorgen die Platzkommission keine Sicherheitsbedenken hatte und grünes Licht gab.

Während sieben Begegnungen des Spieltags in der Liga deutschlandweit abgesagt werden musste, konnte ausgerechnet im schneebedeckten Münchener Vorort gekickt werden.Damit haben die Fortunen als einziger Drittligist neben Kickers Emden alle drei bisherigen Spiele des Jahres absolvieren können.

Trainer Norbert Meier war das eigentlich recht, wie sein Gegenüber Ralph Hasenhüttl hatte er unbedingt auf die Austragung des Duells gepocht. "So konnten wir im Rhythmus bleiben", sagte Meier, dessen Hoffnung auf das vierte Spiel ohne Niederlage in Folge sich allerdings nicht erfüllte. Nach dem Unentschieden in Paderborn (0:0) sowie den Siegen gegen die Stuttgarter Kickers (2:0) und Burghausen (3:1) verloren die Düsseldorfer das Duell beim Tabellenfünften mit 1:2 (0:2).

Meier hatte auf den Einsatz von Stürmer Ranisav Jovanovic verzichten müssen, der sich von seiner Kapsel-Verletzung ebenso wenig erholt wie er unter den Folgen einer Erkältung litt. Stattdessen rutschte der zuletzt kaum zum Zuge gekommene Bruno Custos in den 18er-Kader, der bis zu seinem Wechsel nach Düsseldorf für die Hachinger spielte, und Ahmet Cebe lief als zweiter Stürmer neben Simon Terodde auf.Die Akzente setzten aber zunächst andere: Nach einer Hachinger Ecke boxte sich Michael Melka die Kugel fast ins eigene Tor, Olivier Caillas rettete auf der Linie.

Erst nach etwa einer Viertelstunde befreien sich die Gäste gegen die bissig und aggressiv zu Weke gehenden Hachinger. So passte Halet von der Grundlinie flach in den Rücken der Abwehr, doch den Flachschuss von Cebe schlug Ralf Bucher von der Linie (18.).Doch dann kamen der zweite und dritte Schock noch vor der Pause. Zunächst entschied der ansonsten fahrig pfeifende Unparteiische Robert Kampka aus Mainz auf Elfmeter, nachdem Fortuna-Torwart Michael Melka mit hoch gezogenem Knie in Kung-Fu-Manier in den auf ihn zulaufenden Thomas Rathgeber gesprungen war. Anton Fink traf vom Elfmeterpunkt (25.).

Nur drei Minuten später tat er es von derselben Stelle - diesmal nur aus dem Spiel heraus. Rathgeber hatte den Pfosten getroffen, Fink schoss den Abpraller ins Netz (28.). So lagen die Fortunen etwas unglücklich, aber ob des mutigeren und konzentrierteren Auftretens der Hachinger zur Pause verdient mit 0:2 im Hintertreffen.Dass die Fortunen den Mehrfach-Schock nach der Pause verdauen konnten, dafür sorgte Marco Christ. Der Mittelfeldspieler zirkelte einen 18-m-Freistoß mit rechts über die Mauer in den Torwinkel zum Anschlusstreffer (54.).

Anschließend vergab der für Terodde eingewechselte Deniz Kadah gleich zwei dicke Möglichkeiten für die nun wieder gleichwertig aufspielenden Düsseldorfer, die in Andreas Lambertz einen fleißigen Antreiber im Mittelfeld sowie in Christ und Olivier Caillas kluge Pass- und Flankengeber hatten. Bis zur hektischen Schlussphase, in der Milan Susak wegen eines Fouls im Mittelfeld an Caillas einen Platzverweis kassierte, hielten die Fortunen die Begegnung offen.