Fortuna verliert 2:4 - Lumpis Doppelpack reicht gegen Hertha nicht aus
Berlin. Die Mauer ist weg und auch das Tor war nicht vernagelt. Dennoch hat sich die Fortuna vor 36162 Zuschauern im Olympiastadion dem neuen Tabellenführer der Zweiten Fußball-Bundesliga Hertha BSC Berlin mit 2:4 (1:1) geschlagen geben müssen.
Zwei Tore von „Lumpi“ Lambertz, der später des Feldes verwiesen wurde, reichten nicht, weil die Abwehrlücken ungewohnte Größen erreichten und auch Torhüter Melka nicht seinen besten Tag erwischte. Zu allem Überfluss schied Patrick Zoundi mit einer Verletzung aus, die er sich nur Sekunden nach dem Anpfiff zugezogen hatte.
Schon am Samstag hatte sich der Fortuna-Troß per Flugzeug auf den Weg nach Berlin gemacht, um Sonntag das achte Zweitliga-Duell mit Hertha BSC auszutragen. In den bisherigen sieben Begegnungen gab es fünf Unentschieden und zwei Berliner Siege, die sie allerdings jeweils in Düsseldorf errangen.
Auf dem angestrebten Weg zurück ins Oberhaus sollte nun also endlich auch der erste Heimsieg folgen und schon in der zweiten Minute sprintete Ramos in eine Freistoß-Flanke von Ronny, doch der Ball flog am linken Pfosten vorbei. Kurz darauf schien Fortuna-Trainer Norbert Meier, der die gleiche Elf wie beim 3:1 gegen Energie Cottbus aufbot, bereits zu einem Wechsel gezwungen zu sein. Patrick Zoundi lief mehr als unrund, fing sich aber zum Glück zunächst wieder.
Wie auch die Fortuna, die nun besser ins Spiel kam. Lambertz bediente nach sieben Minuten van den Bergh und bei dessen Flanke von der rechten Seite musste sich Herthas niederländischer Schlussmann Maikel Aerts ganz schön strecken, um sie aus der Gefahrenzone boxen zu können.
Auf der anderen Seite hatte sein Kollege Michael Melka nach einem schweren Fehler Glück, dass Jens Langeneke auf der Linie rettete. Hertha machte mehr Druck, doch das Tor fiel auf der anderen Seite. Andreas „Lumpi“ Lambertz nahm sich an der Strafraumgrenze einfach mal ein Herz, Raffael fälschte den Ball unhaltbar für Aerts ab und die Gäste gingen in der 21. Minute unter dem Jubel der zahlreich an die Spree mitgereisten Fans in Führung.
Die Gastgeber aber ließen sich davon leider nicht beeindrucken, spielten weiter nach vorne und kamen immer wieder zu Standardsituationen. In der 25. Minute konnte Melka mit einer tollen Reaktion gegen Lasogga noch klären, doch vier Minuten später war er geschlagen. Einen von Rukavytsya getretenen langen Freistoß-Ball köpfte Ramos zum 1:1 ins lange Eck. Wenig später dann setzte Raffael einen feinen Fernschuss nur ganz knapp rechts neben das Düsseldorfer Gehäuse (35.). So blieb es im Olympiastadion zur Halbzeit beim für die Düsseldorfer Fortuna etwas schmeichelhaften 1:1.
Nach 45 Minuten kam dann doch das Aus für Patrick Zoundi, der durch Jovanovic ersetzt werden musste. Der Serbe ging in die Spitze, dafür wechselte Thomas Bröker ins rechte Mittelfeld. Dessen bis dahin unauffälliger Sturmpartner Sascha Rösler prüfte in der 47. Minute mit einem Distanzschuss Hertha-Keeper Aerts, der aber aufgepasst hatte.
Spielbestimmend blieben jedoch die Akteure der „alten Dame“ und wurden dafür auch früh im zweiten Abschnitt belohnt. Nach einem Zuspiel von Raffael überwand Nikita Rukavytsya in der 51. Minute Michael Melka, der beim Schuss des Ukrainers ins kurze Eck allerdings eine ganz schlechte Figur machte.
Aber wer dachte, dass die Dinge damit seinen Lauf nehmen würden, sah sich getäuscht. Plötzlich entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Jovanovic scheiterte aus dem Gewühl heraus (58.) und Lambertz setzte einen Kopfball knapp drüber (62.), bevor Melka zwei Minuten darauf einen Versuch von Hubnik erst im Nachfassen sichern konnte. Und dann wurde Fortuna tatsächlich für ihr Engagement belohnt. In der 68. Minute schob Lambertz eine Flanke von van den Bergh an Aerts vorbei ins lange Eck.
Doch in der Rückwärtsbewegung ließen die Mannen um Jens Langeneke an diesem Nachmittag längst vergessen geglaubte Schwächen zu Tage treten. Die Folge: Pierre-Michel Lasogga gelang in der 77. Minute das 3:2 für Hertha BSC.
Als dann auch noch Andreas Lambertz nach einem rüden Foul am deutschen U21-Nationalspieler Fanol Perdedaj in der 84. Minute mit gelb-rot vom Platz flog, war die Fortuna geschlagen. Zwar hatte Ranisav Jovanovic noch eine gute Möglichkeit (88.), doch unter dem Strich stand eine verdiente Niederlage, die Ramos mit einem schönen Heber zum 4:2 in der Schlusssekunde dann auch amtlich machte.