Spiel gegen Ingolstadt Fortuna verliert unglücklich in der Nachspielzeit

Düsseldorf führt bis in die Schlussphase 2:1, kassiert dann aber noch zwei späte Treffer.

Ingolstadts Marvin Matip (2.v.l.) trifft in der Nachspielzeit zum 3:2 gegen Düsseldorf.

Foto: Armin Weigel

Ingolstadt. Aus dieser Fortuna wird dieses Jahr keiner so richtig schlau. Gleich drei Mal gab es in dieser Zweitliga-Saison bereits eine ebenso bittere wie hochverdiente Niederlage gegen einen Gegner aus dem Tabellenkeller. Im Gegenzug halten sich die Fußballer um Interimstrainer Taskin Aksoy aber gegen die Topteams der Liga derzeit erstaunlich gut.

Am vergangenen Monat holten die Düsseldorfer einen zwar glücklichen, aber durchaus verdienten Punkt gegen den 1. FC Kaiserslautern. Gestern waren sie sogar drauf und dran, beim Tabellenführer aus Ingolstadt zu gewinnen. Doch daraus wurde nichts. Erst fiel in der Schlussphase der 2:2-Ausgleich für die Oberbayern, in der 96. (!) Minute lag der Ball dann zum dritten Mal an diesem Tag im Fortuna-Tor. So mussten sich die Düsseldorfer am Ende mit 2:3 geschlagen geben.

Fortuna verliert mit 2:3 in Ingolstadt
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Fortuna verliert mit 2:3 in Ingolstadt

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Die Stimmung war nachher entsprechend durchwachsen. Während einige Spieler stolz auf die über 90 Minute vor allem kämpferisch starke Leistung waren, war Finanzvorstand Paul Jäger gründlich bedient: "Wir sind hier betrogen worden", polterte Jäger und regte sich erstens über die in der Tat viel zu lange Nachspielzeit auf. Zweitens war Jäger nicht mit den vielen Freistößen einverstanden, die Schiedsrichter Jochen Drees immer wieder rund um den Gästestrafraum gegeben hatte und die letztlich zu den entscheidenden Gegentoren führten.

Sicher war der ein oder andere nicht zwingend zu geben, aber ganz falsch lag Drees nicht. "Wir müssen uns den Vorwurf machen lassen, dass wir die ein oder andere Standardsituation zu viel zugelassen haben", sagte Verteidiger Dustin Bomheuer und suchte die Schuld damit in den eigenen Reihen. Die Stärke des Tabellenführers bei ruhenden Bällen ist schließlich nicht unbekannt. 19 Tore hatten die Oberbayern schon vor der Partie nach Standardsituationen erzielt.

Nun legten sie in der Schlussphase gegen die Fortuna noch zwei weitere nach. Beide mal verloren die Düsseldorfer die entscheidenden Kopfballduelle, Mathew Leckie und Marvin Matip sagen jeweils danke und drückten den Ball ins Gästetor.

Dadurch brachte sich die Fortuna um einen durchaus verdienten Punkt. Auch wenn die Ingolstädter, die vor dem historischen ersten Bundesliga-Aufstieg ihrer Vereinsgeschichte stehen, nach knapp 15 Minuten das Spiel übernommen hatten und über weite Strecken die eindeutig aktivere Mannschaft waren.

Doch das lag vor allem daran, dass die Düsseldorfer nach knapp einer halben Stunde nur noch zu zehnt waren. Kapitän Adam Bodzek hatte Ingolstadts Stefan Lex nur noch mit einer Notbremse stoppen können und sah folgerichtig die Rote Karte. Zudem gab es Elfmeter für die Gastgeber. Doch den hielt Michael Rensing gegen Alfredo Morales. Und als sich die 500 mitgereisten Fortuna-Fans gerade wieder beruhigt hatten, gab es gleich noch etwas zu jubeln. Joel Pohjanpalo nutzte nach einem Rensing-Abschlag einen Aussetzer von FCI-Abwehrspieler Danilo und überwandt Schlussmann Ramazan Özcan mit einem herrlichen Außenristschuss zum 1:0.

Zwar drückte der Spitzenreiter auch in den folgenden Minuten, aber bis zur Pause hielt das Abwehrbollwerk der zehn Fortunen. So blieb die Fortuna auch nach 135 Minuten das einzige Team der 2. Bundesliga, das gegen Ingolstadt kein Tor kassiert hatte.

Das änderte sich aber nach der Pause, als die Fortuna nur noch verteidigte. Irgendwann wurde der Druck zu groß. Nach 65 Minuten traf Moritz Hartmann zum Ausgleich.

Wer aber dachte, die Gäste würden nun einbrechen, sah sich getäuscht. Stattdessen schlugen sie durch den gerade erst eingewechselten Ihlas Bebou nur neun Minuten später erneut zu, der nach schöner Vorarbeit von Axel Bellinghausen das erste Pflichtspieltor seiner Karriere erzielte. Wieder warf Ingolstadt alles nach vorne, wieder verteidgten die zehn Fortunen aufopferungsvoll. Das klappte bis in die Schlussminuten. Ehe der Tabellenführer das Glück hatte, was man wohl braucht, wenn man am Ende aufsteigen will.