Fortunas große Erleichterung
Auch im 15. Spiel bleibt die Meier-Elf ungeschlagen. Es schien auswärts wieder nicht zu klappen. Erst 2:0, dann 2:2, zum Ende 4:2.
Düsseldorf. Das Auer Publikum ist offenbar höchst leidensfähig. Nach dem Schlusspfiff flimmerten alle sechs Treffer über die Stadion-Leinwände — dazu tönte blechern von den Toten Hosen das Lied „Steh’ auf, wenn du am Boden bist“ durch die Lautsprecher. Passend zum ersten Düsseldorfer Auswärtssieg der Saison, den natürlich Assani Lukimya am längsten mit den rund 500 mitgefahrenen Fans feierte. Seinen ersten Pflichtspieltreffer für die Fortuna noch einmal auf der Leinwand zu sehen, verpasste „Luki“ ob der Vielzahl an Gratulanten.
Einen besseren Zeitpunkt für seinen Premierentreffer in der 2. Fußball-Bundesliga konnte es wohl kaum geben. „Klasse, wie er den reingehauen hat“, sagte Mittelfeldspieler Maximilian Beister, bei dem sich Trainer Norbert Meier ob der Gefahr einer Gelb-Roten Karte für eine frühzeitige Auswechslung entschieden hatte.
Ganz anders als in vergleichbarer Situation bei Lukimya: Der Innenverteidiger hatte bereits Gelb gesehen, sich ein weiteres Foul geleistet und war mitten im heißen Geschehen des Auer Hexenkessels. Harte Zweikämpfe, Fouls, Beschwerden und Rudelbildung vor dem Tor der Fortuna. „Nach dem Ausgleich sind wir ordentlich unter Druck geraten“, sagte Lukimya. Und zudem war schon nach dem ersten Treffer der Gastgeber plötzlich die Kulisse im Erzgebirgestadion richtig da, nachdem es zur Pause noch ein riesiges Pfeifkonzert unter den rund 10 100 Zuschauern gegeben hatte. Das Spiel drohte tatsächlich endgültig zu kippen. „Es war doch klar, dass beim Gegner nach so einer ersten Hälfte noch was passiert“, sagte Trainer Meier.
Doch sein Risiko mit dem Innenverteidiger lohnte sich: Als die Fortunen einige Chancen vergeben hatten und die Gastgeber drauf und dran waren, vielleicht den Siegtreffer zu erzielen, wuchtete Lukimya den Ball ins Tor. Sechs Minuten vor dem Ende war das die Vorentscheidung. „Das ist die Dramaturgie eines Fußballspiels, das kann man nicht planen“, sagte Meier. Der Torschütze war entsprechend glücklich, er habe das Tor beinahe kommen sehen, sagte er: „Mein Gegenspieler war ja nicht der Größte, da bin ich hochgestiegen und habe ihn reingeköpft.“ Sekunden später war „Luki“ unter einer Jubeltraube begraben.
Übrigens: Sascha Dum wird die guten Nachrichten in der Heimat gerne gehört haben: Die Lebensgefährtin des Mittelfeldspielers brachte am Freitag um 9.30 Uhr Tochter Greta gesund zur Welt.