Freundschaft unter Nachbarn

Fortuna holt Jubiläumsspiel beim SV Lohausen nach und gewinnt mit 9:0.

Düsseldorf. Peter Frymuth war schon lange vor dem Anpfiff der Strahlemann des Tages beim SV Lohausen. Am sonnig-heißen Samstagnachmittag gefiel er sich in seiner Rolle als Fortuna-Vorsitzender ganz besonders. „Es ist ja ganz komfortabel, auch mal Gast zu sein“, sagte Frymuth zwischen gefühltem tausendfachem Händeschütteln.

Denn eigentlich ist der 54-Jährige auch zweiter Vorsitzender des SVL, Mitglied seit 39 Jahren und kennt dort vom Platzwart bis zum Grillmeister jeden. Aktiv gestaltet er die Belange auf der schmucken Anlage am Neusser Weg mit, sieht das in seinem Wirken als Verbands-Funktionär als Verwurzelung an der Basis an.

Ob es um die zwei Dutzend Jungen- und Mädchenteams geht oder um die erste Mannschaft, die beinahe komplett aus der A-Jugend hervorgegangen ist und derzeit nach drei Siegen aus drei Spielen (7:0-Tore) an der Spitze der Kreisliga A steht.

Entsprechend „heiß“ war das Team von Trainer Andreas Moratschke auf das Spiel „In Freundschaft unter Nachbarn“ gegen die „große“ Fortuna. Daher stattete Lohausens Fußball-Abteilungsleiter Victor Pacheco seinen Jungs in der Kabine vorher einen Extra-Besuch ab: „Sollte es kritische Zweikämpfe geben, dann ausweichen und hochspringen.“ So verletzte sich am Ende auch keiner. Dass sie dem Zweitligisten am Ende mit 0:9 unterlagen, störte die Hobbykicker kaum weniger als die 1183 Zuschauer.

Nur der Ehrentreffer blieb ihnen verwehrt. So beim Stand von 0:0, als Fortuna-Schlussmann Michael Ratajczak zunächst eine verunglückte Flanke von Daniel Müller knapp über die Latte lenkte, und als wenig später Stefan Schillhabel zentral freistehend den Ball über das Tor schoss (24.).

Oder beim Freistoß-Lattenschuss von Tristan Heinz unmittelbar vor dem Abpfiff. Dazwischen dominierte die mit einer Mischung aus erster und zweiter Mannschaft angetretene Fortuna das Geschehen auf dem Kunstrasen, ohne allerdings wirklich zu brillieren.

Vielleicht war es dafür aber auch einfach zu heiß, und Sinn und Zweck waren ohnehin ein anderer. Das Profiteam holte damit das Gastspiel zum 90-jährigen Bestehen des SVL nach, sorgte für Geld in der Jugendkasse.

Wegen des schlechten Saisonstarts des Zweitligisten hatte Trainer Norbert Meier damals lieber gegen Bundesligist Leverkusen kicken lassen. Die Lohausener hatten Verständnis und freuten sich umso mehr, die Fortuna in diesem Jahr hautnah zu erleben.

Im Stadtgebiet werden diese Begegnungen zu Jubiläen, zugunsten der Jugendabteilungen oder karitativen Zwecken nach wie vor gepflegt, sagt Frymuth. „Damit können wir etwas zurückgeben für die Treue der Stadt und der Fans, die wir spüren.“