Abstiegskampf Fortuna hofft trotz veränderter Vorzeichen weiter
Düsseldorf · Das 2:2 in Leipzig fördert die Moral, doch jetzt helfen nur noch Siege. Für Platz 15 oder die Relegation.
Dieses Mal lief es anders. Nicht der Gegner, sondern die Fortuna selbst gab dem Spiel in der Schlussphase eine entscheidende Wendung. Das 2:2 (0:0) am 32. Spieltag der Fußball-Bundesliga bei RB Leipzig hielt die Mannschaft von Trainer Uwe Rösler vor den beiden abschließenden Partien gegen Augsburg (Samstag, 15.30 Uhr) und bei Union Berlin auf dem Relegationsplatz, vor Werder Bremen. Durch den 2:0-Erfolg der Mainzer bei völlig indisponierten Dortmundern beträgt Fortunas Rückstand auf den vom FSV gehaltenen Platz 15 nun allerdings fünf Punkte.
„Wir waren am Ende mutig, ich freue mich riesig für die Mannschaft. Gegen Augsburg müssen wir gewinnen“, sagte Rösler, der in den Schlussminuten Tore von Steven Skrzybski (87.) und André Hoffmann (90.) bejubeln durfte. Zuvor hatte die Fortuna es den spielstarken Sachsen über 60 Minuten schwer gemacht. Mit viel Laufbereitschaft und effektivem Verschieben der Abwehr- und Mittelfeldketten. Ein Kunstschuss von Kampl (60.) und einer der wenigen kreativen Momente von Nationalspieler Werner (63.) führten plötzlich zu einem 0:2-Rückstand, doch der Tabellen-16. gab sich nie auf und veränderte das Bild auf der Anzeigetafel an diesem Abend am Ende zum eigenen Vorteil — anders als in so vielen Begegnungen der Rückrunde, als späte Gegentore Punkte kosteten.
Sollte Bremen am Samstag im direkten Duell gegen Mainz als Sieger vom Platz gehen und die Fortuna ihr Heimspiel gegen den FCA gewinnen, wäre am letzten Spieltag sogar der direkte Klassenerhalt noch möglich, wenngleich er ein großes Stück unwahrscheinlicher geworden ist. Natürlich alles Rechenspiele. Fakt ist aber auch: Eine definitive Entscheidung in Sachen Klassenerhalt oder Abstieg fällt am Samstag nicht. Die Fortuna muss zusehen, dass sie den durch den gewonnenen Punkt erhaltenen Auftrieb nutzt und ihre Aufgabe erledigt: Zwei Siege aus den zwei verbleibenden Spielen holen.
„Nach einem 0:2-Rückstand so zurückzukommen, ist ein Zeichen für unsere Moral. Wenn dir niemand etwas zutraut, ist es umso schöner, es allen zu zeigen. In den letzten beiden Spielen wollen wir unsere Hausaufgaben machen“, sagte Torschütze Skrzybski.
Die Moral und der Glaube an sich selbst — so oft bemüht in der Fußballsprache und doch so wichtig. Gerade in der finalen Phase einer Saison, wenn es um alles geht. Die Fortuna besitzt beides, das hat sie nicht erst beim 2:2 gegen Leipzig bewiesen. Was die Konkurrenten machen, ist nicht beeinflussbar. Das hat der Mittwochabend gezeigt. Aber zwei Siege aus den Partien gegen Augsburg und Union sind machbar. Und wer weiß, wozu das reichen kann. . .