Gegner Braunschweig: Mit Torsten Lieberknecht ging es steil bergauf
Der Trainer führte Aufsteiger Eintracht Braunschweig ins gesicherte Mittelfeld.
Braunschweig. Der Löwe vor dem Braunschweiger Dom scheint unaufgeregt dreinzublicken. Was sicher daran liegt, dass das Wahrzeichen der niedersächsischen Stadt aus Bronze ist.
Vielleicht aber ist er auch einfach nur so entspannt wie die vielen treuen Fans des ortsansässigen Fußballvereins. Denn Eintracht Braunschweig geht in der Zweiten Liga als Aufsteiger schon seit Beginn dieser Saison einen ganz ruhigen Weg.
Aktuell ist die Eintracht Achter. Mit 14 Punkten Rückstand auf Platz drei und 16 Zählern Vorsprung auf Rang 16 geht es eigentlich um nichts mehr, was durchaus als Erfolg bewertet werden darf. Zeit also, um sich um andere Dinge zu kümmern.
Der Deutsche Meister von 1967 hat daher gerade in Abstimmung mit Fans und Mitgliedern sein Vereins-Emblem überarbeitet. Anstelle der Raute wird ab der kommenden Saison wieder das runde Traditionswappen auf den Trikots zu finden sein. Schließlich läuft es nun ja wieder rund, und das hat sicher auch mit dem Trainer zu tun.
Torsten Lieberknecht wurde im Mai 2008 Nachfolger des zuvor entlassenen Benno Möhlmann. Die Eintracht drohte nach dem Zweitliga-Abstieg 2007 gleich in Liga vier durchgereicht zu werden, doch Lieberknecht schaffte die Rettung, und von da an ging es bei den Blau-Gelben steil bergauf.
In der vergangenen Spielzeit schafften die Braunschweiger so früh wie nie ein Klub zuvor den Aufstieg in die Zweite Liga. „Unser Ziel ist es nun, sich in dieser Klasse zu etablieren. Die SpVgg Greuther Fürth ist in dieser Hinsicht ein beispielhaftes Vorbild“, sagte Torsten Lieberknecht.
Der 38-Jährige weiß aber, dass dieser Prozess nur schrittweise gelingen kann. Die Rückrunde ist dafür ein gutes Beispiel. Zwar ist die Eintracht nun schon sechs Spiele ungeschlagen, gewann davon aber lediglich eine Partie.
„Vor vier Jahren stand der Verein am Abgrund. Da ist es doch ganz normal, dass die Entwicklung ab und an ins Stocken gerät. Zumal wir in der Winterpause eine völlig neue Abwehrkette formieren mussten“, sagte Lieberknecht im Gespräch mit unserer Zeitung.
Matthias Henn und Steffen Bohl zogen sich Ende November beim 4:0 über den VfL Bochum jeweils einen Kreuzbandriss zu, Benjamin Kessel erlitt in einem Testspiel einen Muskelabriss.
„Wir haben es trotz der bitteren Ausfälle geschafft, stabil zu bleiben“, sagte Lieberknecht. Der Braunschweiger Trainer blickt dem schweren Spiel bei Fortuna Düsseldorf daher auch recht unaufgeregt entgegen. Und das, obwohl er nicht aus Bronze ist.