Geschäftsführer Paul Jäger: „Wir ziehen jetzt in den Krieg“

Fortuna-Geschäftsführer Paul Jäger kündigt ein hartes Vorgehen gegen jene an, die dem Club die hohe Geldstrafe eingebrockt haben.

Düsseldorf. Die Fortuna war gewarnt, dennoch trifft den Verein die vom DFB ausgesprochene Geldstrafe von 35 000 Euro hart. "Wegen fortgesetzten unsportlichen Verhaltens und mangelnden Schutzes des Gegners" hat das DFB-Sportgericht den Fußball-Zweitligisten bestraft.

Die Fortuna hatte schon auf die Vorfälle reagiert und einen Rechtsanwalt eingeschaltet. "Nach den Vorfällen in Rostock, in Paderborn und beim Heimspiel gegen Union Berlin haben wir Straftaten, Tatverdächtige und auch Täter", erklärt Paul Jäger.

Fortunas Geschäftsführer sagt den Chaoten deutlich den Kampf an: "Wir ziehen jetzt in den Krieg, machen diejenigen dafür haftbar, die uns diesen Schaden zufügen." Jäger möchte damit ganz deutlich machen, dass bei der Fortuna "nichts unter den Teppich gekehrt werden wird. Denn wir wollen ein Signal setzen".

So wird der identifizierte Feuerzeugwerfer aus dem Spiel gegen Union Berlin mit einer Schadenersatzforderung und einer Anklage wegen versuchter Körperverletzung rechnen müssen. "Wir können froh sein, dass der Berliner Torsten Mattuschka ein fairer Sportler ist und die Situation nicht ausgenutzt hat", erklärte Fortunas Kapitän "Lumpi" Lambertz. Der Berliner war an der Wange von dem Wurfgeschoss getroffen worden. Lambertz: "Wir freuen uns als Mannschaft sehr über die tolle Unterstützung der Fans, aber so etwas gehört nicht dazu."

Es gehe einfach nicht an, dass 99,5 Prozent der Fans sich von Einzeltätern oder kleinen Gruppen tyrannisieren lassen, sagte Jäger. "Die Mehrheit hat für solche Ausschreitungen, die dem Verein dermaßen schaden, keinerlei Verständnis." Eine besondere Aktion mit den Fans plant die Fortuna dennoch nicht. "Wir brauchen da nicht einzugreifen. Die Fanclubs leisten da sehr gute Arbeit, wir haben volles Vertrauen."

Dieser Meinung kann sich Fortunas Fanbetreuer Jörg Emgenbroich anschließen. Obwohl sich die Fans in Koblenz bei der 0:1-Niederlage der Fortuna vorbildlich verhalten hätten, macht sich Emgenbroich dennoch Sorgen. "Bei fast jedem Spiel ist etwas passiert", sagt der Fanbetreuer. "Fast in allen Tribünenbereichen gab es schon Ärger. Es zieht sich also durch alle Gesellschaftsschichten."

Deshalb seien die Workshops des Supporters Clubs sehr wichtig, und auch die geplante öffentliche Kampagne seien Schritte in die richtige Richtung. "Nicht nur die Fans müssen enger zusammenrücken, wir werden auch die Stadionverbotsrichtlinien ändern", sagt Emgenbroich. "Das Spiel gegen Duisburg wird schon eine große Herausforderung." Die Zusammenarbeit mit der Polizei habe sich verbessert.

Die Situation sei aber "mehr als ernst", sagt Fortunas Geschäftsführer. Die kleinste Verfehlung ziehe nicht nur einen großen Image- sondern auch einen wirtschaftlichen Schaden nach sich. Denn dann käme es zu einem Geisterspiel vor leeren Rängen. "Das wäre richtig heftig, und wir müssen alles tun, damit das nicht passiert", sagt Kapitän Lambertz, der alle Fans dazu auffordert, es nicht so weit kommen zu lassen.