Ihlas Bebou — ein Talent, das schon früh kämpfen musste
Der 20 Jahre alte Stürmer von Fortuna Düsseldorf hat die Herzen der Fans bereits im Sturm erobert.
Düsseldorf. In der Sommervorbereitung im Jahr 2013 sprachen alle Fachleute und Fans davon, dass Ihlas Bebou ein riesiges Fußball-Talent und von ihm viel zu erwarten sei. Im damals letzten Testspiel für Fortuna Düsseldorf auf Schweizer Boden kam dann der Schock.
Ihlas Bebou erlitt einen Schädelbruch und hatte großes Glück, dass er trotzdem seinen Traum weiter verfolgen durfte. Aber nach seiner Genesung gab es zunächst einen erneuten Tiefschlag. Nach dem ersten Zweitligaspiel im September 2013 gegen Dresden kam die niederschmetternde Diagnose „Knorpelschaden im Knie“.
Bebou gab nicht auf, kämpfte, und sein Traum lebte weiter. Jetzt — im Spiel gegen den SV Darmstadt 98 (2:0) — ging zumindest ein Teil davon bereits in Erfüllung. Fast zwei Jahre nach dem Unfall in Grenchen lief Ihlas Bebou erstmals in der Startelf für Fortuna Düsseldorf auf. Und nicht nur das. Als er den Platz nach einer überzeugenden Leistung verließ, gab es Beifallsstürme für das jetzt 20 Jahre alte Talent des Fußball-Zweitligisten.
„Ich war ein wenig überrascht, dass ich in der Startformation stand, aber ich habe mich darüber natürlich sehr gefreut“, sagte Bebou. „Dass wir dazu auch noch gewinnen konnten, ist für mich ein tolles Gefühl.“ Die Zuschauer in der Arena waren begeistert von der unbekümmerten Spielweise, die er bereits als Einwechselspieler bei der 1:3-Pleite in Leipzig gezeigt hatte. „Auch diesmal brauchte ich zwar ein wenig Zeit, um reinzukommen, aber dann lief es aber mit jedem Ballkontakt besser.“
Sein Trainer war mit ihm ebenfalls sehr zufrieden. „Ich habe das schon immer betont, dass der Junge sehr viel Talent hat“, sagte Taskin Aksoy, der Interimstrainer von Fortuna Düsseldorf. „Die zwei Jahre, die ihm jetzt fehlen, kann er bestimmt schnellstmöglich aufholen.“ Die Art von Bebou macht seinem Trainer große Freude. „Ihlas ist sehr positiv, er hat keine Angst, geht mutig rein.“ Natürlich träfe er ab und zu noch die falsche Entscheidung. Fest steht aber: „Er belebt unser Spiel.“
Bei seinen Mannschaftskameraden ist der 20 Jahre alte Angreifer, der schnell, dribbelstark und torgefährlich ist, offensichtlich sehr beliebt. Fast alle Spieler gingen noch schnell zu ihm, um zu gratulieren, als er ausgewechselt wurde. Und auch die Fragen der Journalisten weiß er wie ein Profi zu beantworten. Nach dem Sieg gegen Darmstadt sei doch jetzt mit ihm wieder eine Aufstiegschance gegeben. Ob er dieser These zustimmen würde, wurde er gefragt. „Wir tun gut daran, nicht auf die Tabelle zu schauen, sondern von Spiel zu Spiel.“ Das hätte wohl auch ein Profi mit 300 Spielen genau so gesagt.