Düsseldorf Klausner: Die Basis der Spieler ist gut
An den Fitnesswerten liegt es offensichtlich nicht, dass Fortuna schlecht gestartet ist. Der Athletiktrainer legt viel Wert auf Ballarbeit.
Düsseldorf. In der ersten Hälfte gegen den SC Freiburg wird sich Florian Klausner wohl wieder oben, fast unter dem Dach, auf die Tribüne setzen, um sich von dort die erste Hälfte anzusehen und seinem Cheftrainer später die Erkenntnisse von „hoch oben“ weiterzugeben. So war es jedenfalls beim ersten Saison-Heimspiel der Fortuna, als der neue Athletik-Trainer des Zweitligisten das Spiel aus der Vogelperspektive beobachtet hatte.
Von seiner Tätigkeit ist Klausner begeistert, und noch ein wenig mehr. „Düsseldorf ist eine sehr schöne Stadt“, sagt der 34 Jahre alte Österreicher, der das Leben in Innsbruck für die NRW-Landeshauptstadt aufgegeben hat. „Von den Spielern bin ich sehr gut aufgenommen worden, die Trainer habe ich ohnehin bereits vorher gekannt.“ Als Hospitant in Fürth hatte Klausner Cheftrainer Frank Kramer kennengelernt. Und jetzt fühlt sich Klausner rundum wohl, wäre da nicht die bislang maue Punktebilanz.
Klausner war auch einmal sportlicher Leiter beim Traditionsverein Wacker Innsbruck. „Das war nicht mein Ding, so auf dem Bürosessel hinterm Schreibtisch zu sitzen“, sagt Klausner, der immer auf Achse zu sein scheint. „Die tägliche Arbeit mit den Spielern macht mir einfach Spaß.“ Auch das Zusammenspiel mit Co- und Cheftrainer ist für den Österreicher sehr wichtig. „Der Trainer ist jemand, der in den Einheiten sehr intensiv trainiert“, sagt Klausner. „Das ist sehr wichtig, wenn man einen bestimmten Spielstil spielen lassen will.“ Damit meint Klausner das frühe Stören und das laufintensive Arbeiten gegen den Ball, das Kramer bevorzugt. „Die Ausdauerwerte sind gut, da haben wir bei der Fortuna eine gute Basis.“
Fortunas Athletiktrainer nutzt moderne Ansätze, um den Fitnessstand der Spieler auf einem aktuellen Stand zu haben. So kann er besser reagieren und sich individuell um Schwächen oder Problemzonen einzelner Spieler kümmern. Das gilt vor allem für einen Spieler wie Mathis Bolly, bei dem das Ziel ist, ihn auch für 90 Minuten fit zu machen. „Wir haben bei Mathis ein paar Ansatzpunkte gefunden, werden ihn aber immer mal wieder aus dem Training rausnehmen“, sagt Klausner. „Er kann uns nur weiterhelfen, wenn er richtig fit ist.“ Ansonsten werden die Spieler meist in Gruppen zusammengefasst, „weil es utopisch ist, bei jedem Training mit jedem Einzelnen an dessen Schwächen zu arbeiten.“ Dafür sei einfach die Zeit zu knapp.
Ein großer Schwerpunkt liegt für Klausner im Bereich der Schnelligkeit. „Das ist es schwer, Fortschritte zu erzielen, aber wir arbeiten daran“, sagt Klausner. „Aber auch die Funktionalität der Muskulatur ist wichtig.“ Die Arbeit mit dem Ball bleibt für ihn aber das Entscheidende. Wenn die Intensität im Training nicht passt, kann ich noch so viele Läufe machen. Dann hast du im Stadion beim Spiel garantiert keinen Erfolg.“ Das Spiel ist unberechenbar, darauf müsse man die Spieler vorbereiten.
Der geringe Stand von angeschlagenen oder verletzten Spielern zeigt auch, dass der neue Athletikcoach gute Arbeit leistet. An der Fitness liegt der bisher holprige Start der Fortuna offensichtlich also nicht. Zumindest konnte die Mannschaft in allen Spielen am Schluss noch einmal zulegen oder behielt wie in Essen die Nerven beim Elfmeterschießen. Doch mit Siegen und Selbstvertrauen läuft es sich bestimmt noch leichter.