Fortuna Düsseldorf Kramer: „Ich bin nie zufrieden“

Fortunas Trainer zieht nach dem Trainingslager von Maria Alm ein positives Fazit. Doch es gibt noch viele Baustellen.

Foto: Christof Wolff

Maria Alm. Drei Niederlagen in drei Testspielen, dabei keinen eigenen Treffer erzielt. Frank Kramer zieht zum Abschluss des Trainingslagers der Fortuna in Maria Alm aber kein negatives Fazit. Von echten Problemen in der Offensivabteilung zu sprechen, davon ist Kramer weit entfernt.

„Es sind immer mehrere Faktoren — es ist die letzte Präzision, es ist auch etwas Technisches oder die letzte Konsequenz, was den taktischen Laufweg betrifft. Und es ist auch die letzte Konsequenz zu sagen: ,Ich drücke den Ball da jetzt rein, mit aller Macht’. Da müssen wir viel dran arbeiten, die Galligkeit, die Gier, etwas unbedingt zu wollen, ist noch entwicklungsfähig“, sagte Kramer zum Abschluss der Woche in Maria Alm über die enttäuschende Torausbeute seines Teams.

Fortuna im Trainingslager: Auf den Hund gekommen
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Fortuna im Trainingslager: Auf den Hund gekommen

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Die guten Ansätze in der Vorwärtsbewegung nach Balleroberungen werden in seinen Augen bisher oft nicht konsequent zu Ende gespielt. Die Mannschaft schaffe es zwar auch gegen hochklassige Gegner, in den Strafraum einzudringen, dann aber nicht, die Aktionen auch erfolgreich abzuschließen.

Von seinen Spielern fordert der Trainer noch mehr Einsatz und verspricht seinen Angreifern: „Wer es hinbekommt, deutlich aggressiver zu sein, der wird sich einen Vorsprung holen. Ich sehe es als Arbeitsauftrag, Tore unbedingt schießen zu wollen.“

Im Großen und Ganzen ist der 43-Jährige mit dem Ablauf des Trainingslagers im Einklang, das Wort „zufrieden“ weist er aber von sich. „Ich bin nie zufrieden, auch wenn es vom Aufwand, den wir betreiben, nichts zu mäkeln gibt. Aber inhaltlich werden wir in den Analysen immer wieder feststellen, an was wir noch arbeiten müssen“, sagt der Chefcoach. Es sei noch kein Punkt gewonnen, kein Spiel gespielt — also sei Zufriedenheit der völlig falsche Ansatz.

Viele Dinge bezeichnet Kramer schon als ordentlich, sein Fazit fällt unter dem Strich entspannt und alles andere als negativ aus: „Die Jungs haben wirklich gut mitgezogen, der Wille war jeder Zeit zu erkennen.“ Durch die Rückkehr von verletzten Spielern ist die Trainingsgruppe in Österreich zudem deutlich größer geworden.

Dass an der Feinabstimmung noch gearbeitet werden muss, empfindet er als völlig normal bei einer Mannschaft, die sich in gewissem Umfang in einem Umbruch befindet. Die Jungs würden aber stets den Eindruck vermitteln, dass sie den eingeschlagenen Weg konsequent mitgehen wollen. Die Feinabstimmung vor dem Saisonstart sei aber noch nicht abgeschlossen.

Lobende Worte findet der gebürtige Memminger auch für die Aktionen abseits des Trainingsplatzes in Maria Alm, wie beispielsweise die Fanparty. „Das zeugt von einer großen Nähe zwischen Mannschaft, Fans und dem ganzen Umfeld. Das tut der Fortuna gut. Und es steht ihr gut zu Gesicht, dass alle, die dabei waren, gesehen haben, dass die Jungs richtig arbeiten. Das ist es, was wir uns auf die Fahne geschrieben haben. Diesen Eindruck wollen wir vermitteln, dass wir richtig ackern“, sagte Kramer.