Neujahrswünsche: Die Fortuna — eine Herzenssache
Auch ehemalige Spieler und Trainer fiebern mit und glauben an den Bundesliga-Aufstieg.
Düsseldorf. Die Begeisterung für die Fortuna ist enorm in Düsseldorf. Zahlreiche guten Wünsche begleiten die Mannschaft ins neue Jahr und vielleicht bald auch in eine neue Liga. Lesen Sie, was ehemalige Trainer und Spieler der Fortuna der Mannschaft von Trainer Norbert Meier wünschen auf dem langen Weg 2012 zum möglichen Aufstieg in die Bundesliga.
„Ich lebe in Düsseldorf, und mein Herz schlägt hier“, erklärt Jörg Schmadtke. Der ehemalige Fortuna-Torhüter (47 Jahre alt, von 1985 bis 1993 bei Fortuna) hat die Hoffnung, dass nach einer „tollen Hinrunde“ der Aufstieg als Belohnung folgt. „Aber die Konkurrenz ist sehr ernst zu nehmen“, erklärt der Manager von Hannover 96, für den aber klar ist, dass nach einem Aufstieg der Fortuna in den Spielen seiner 96er gegen Düsseldorf nicht das Herz, sondern der Kopf und der Beruf entscheiden. „Die perfekte Konstellation wäre ein Aufstieg von Fortuna und Greuther Fürth“, sagt Schmadtke. „Denn in Fürth ist Mike Büskens, mein alter Weggefährte bei der Fortuna.“ Die Begeisterung erinnert Schmadtke an die Zeit unter Aleksandar Ristic. „Da hatten wir einen Schnitt von 19 000 Zuschauern. Für die damalige Zeit war das ein toller Wert“, sagt Schmadtke.
Fest vom Aufstieg der Fortuna überzeugt ist Aleksandar Ristic. „Das wird so laufen“, sagt der ehemalige Trainer (67/1987-90,92-96,00-01). „Das wäre dann auch kein Zufall, denn die Mannschaft hat Stabilität und spielt sehr gut von hinten raus.“ Viele Fans hätten Ristic angesprochen, die aktuelle Mannschaft würde so ähnlich spielen, wie die Fortuna damals unter seiner Regie. „Wir hatten damals nur die besseren Individualisten“, sagt Ristic, der im Gegenzug die großartige mannschaftliche Geschlossenheit lobt. Sein Herz schlägt ebenfalls für die Fortuna und im „neuen, bequemen Stadion“ verfolgt er fast alle Spiele.
Das ist bei Uwe Weidemann (48/1999-02 als Spieler, 03 und 04-07 als Trainer) nicht ganz so. Nur selten hat er Gelegenheit, die Mannschaft unter seinem Nachfolger Norbert Meier im Stadion zu sehen. „Ich wünsche der Fortuna nur das Beste für 2012. Die Mannschaft hat sich kontinuierlich weiterentwickelt und spielt sehr kompakt“, sagt Weidemann, der selbst wieder eine neue Aufgabe sucht („egal welche Klasse“). „Fortuna hat ein großes Fan-Potenzial und geht als Topfavorit in die restliche Saison“, sagt der ehemalige Spieler und Trainer der Fortuna, der zuletzt in Krefeld-Fischeln gearbeitet hat.
Mit großem Interesse verfolgt Marcus Feinbier (42/05-07) die Situation bei Fortuna. Der ehemalige Kapitän der Mannschaft wünscht sich, dass sein Ex-Verein aufsteigt und sich dann auch in der höchsten Spielklasse etabliert. „Es wäre ganz wichtig, wenn sich keiner der Stammspieler verletzt“, sagt Feinbier. „Und die beiden Startaufgaben in Ingolstadt und gegen Eintracht Frankfurt haben es richtig in sich.“ Doch Zweifel am Erreichen des Ziels hat der gebürtige Berliner nicht.
„Natürlich wird die Fortuna aufsteigen — nach so einer guten Serie“, sagt Holger Fach (49/1977-87, 96-97, 98). Der ehemalige Libero der Düsseldorfer sagt, dass es die Fortuna nicht nur wegen der langen Durststrecke absolut verdient habe aufzusteigen. „Ich bin erst seit sechs Wochen wieder in Deutschland, so dass ich leider nicht allzu viele Spiele der Mannschaft sehen konnte.“ Aber das kann sich ja nun ändern, vor allem, wenn es dann ab August nächsten Jahres Spiele für die Fortuna in der Bundesliga stattfinden. „Aber dazu muss die Mannschaft auch an die guten Leistungen nach der Winterpause wieder anknüpfen“, sagt der aktuelle Trainer von Lokomotive Astana in Kasachstan.
Wie so ein Aufstieg funktioniert, weiß Frank Mayer (34/2001-05), der als gefeierter Torjäger die Fortuna 2004 aus der Oberliga in die Regionalliga schoss. „Ich wünsche der Fortuna, dass sie von größeren Verletzungen verschont bleibt“, sagt Mayer, der allein schon wegen der Namensähnlichkeit mit dem aktuellen Trainer der Fortuna felsenfest vom Aufstieg ausgeht. „Ich verpasse kein Spiel im Fernsehen“, erklärt der ehemalige Publikumsliebling, der die Begeisterung im Stadion bereits für eines Bundesligisten würdig hält. „Das ist schon ein Wahnsinn und extrem faszinierend, was da in der Arena abgeht.“
Eine ähnlich enge Verbindung zu den Fans hatte auch Ahmet Cebe (28/2005-09), der insgesamt 128 Spiele für die Fortuna absoviert hat und für die gute Laune im Team zuständig war. Derzeit spielt Cebe in der ersten türkischen Liga für den Aufsteiger Kardemir Karabükspor. Per Facebook hat er seine guten Wünsche für die Fortuna nach Deutschland geschickt. „Schreibt einfach: ich wünsche allen einen guten Rutsch ins Aufstiegsjahr. Bleibt gesund und kräftig für die Bundesligasaison 2012/13.“ Cebe ist nicht nur überzeugt vom Erfolg der Mannschaft, sondern wird auch weiterhin, soweit es ihm möglich ist, alle Spiele seines alten Klubs im Fernsehen oder Internet verfolgen.
Seit zweieinhalb Jahren ist Giuseppe Pino Canale (34/2005-07) wieder in Belgien und hält sich über die Fortuna immer auf dem Laufenden. „Ich zähle viele Fortunen zu meinen Freunden und finde es einfach super, was in Düsseldorf abgeht“, erklärt der ehemalige Mittelfeldspieler der Fortuna. „Ich habe schon damals gesagt, dass Fortuna ein schlafender Riese ist“, sagt Canale. „Jetzt ist er richtig wach geworden.“ Er drückt vor allem Betreuer Aleks Spengler und seinen Wegbegleitern Andreas Lambertz, Jens Langeneke sowie Assistenztrainer Uwe Klein die Daumen. „Alles Gute an die super Fans. Sie haben die Bundesliga verdient.“