Noch viel Arbeit für Norbert Meier
Fortunas Trainer vermisst klare Aktionen im Angriff. Lob und Tadel für Neuzugang Omae.
Marbella. Die gute Laune hat es Norbert Meier nicht verhagelt. Und das lag nicht nur am Sonnenschein, der die Tribünen des Marbella Sport Center am Sonntag beim Vormittags-Training in eine sommerlichen Sonnenterasse verwandelte.
Am Tag nach der 0:3-Niederlage im ersten Testspiels des Trainingslagers gegen den FSV Mainz gewann Fortunas Trainer der Enttäuschung positive Aspekte ab, obwohl bis zum Liga-Start am 20. Januar nicht mehr viel Zeit bleibt. „Ich gewinne gerne und will eigentlich auch immer gewinnen, aber vielleicht ist das der rechtzeitige Schuss vor den Bug, den wir brauchen, um uns unsere Fehler bewusst zu machen“, sagte Meier. Kompaktheit, Disziplin, Ordnung und Organisation seien die Grundvoraussetzungen, um in der Bundesliga mithalten zu können.
Meier bemängelte, dass zu wenige Offensiv-Aktionen abgeschlossen wurden und kaum Schüsse auf das gegnerische Tor kamen. Das war im Test oft genug zu sehen, weil der Ball beim Pass in die Spitze in die Füße des Gegners gespielt wurde. Auch die Organisation der Mannschaft hat Meier nicht zufriedengestellt.
Während das Pressing im zweiten Durchgang den Mainzern nicht besonders schmeckte, hatten sie vor dem Wechsel genügend Räume, um ein gefälliges Angriffsspiel aufzubauen. „Ich möchte da auch unseren neuen Japaner nicht speziell kritisieren“, sagte Meier. „Aber er muss natürlich noch lernen, wo er sich in unserem System zu bewegen hat.“
Insgesamt ist der Trainer mit Genki Omae zufrieden und sieht ihn nicht nur als Außenstürmer, sondern kann sich den 22 Jahre alten Mini-Kagawa auch hinter der Spitze vorstellen, um in die Schnittstellen der Viererketten zu laufen. Dass sich Omae zu weit zurückfallen ließ, um sich die Bälle zu holen, kritisierte Meier ebenso wie bei Andrey Voronin, der in der zweiten Hälfte gegen Mainz zum Einsatz kam und beileibe keine schlechte Leistung zeigte. „Wir müssen vom Ligastart an wieder vollkommen konzentriert und dann aggressiver zu Sache gehen“, sagte Meier. „Dass es gegen Augsburg im ersten Rückrundenspiel wichtig ist, direkt zu punkten, brauche ich ja niemanden zu erzählen.“
Leicht wird es für Fortunas Trainer allerdings nicht, bis dahin die ideale Mannschaft zu finden. Gerade im Abwehrzentrum ergeben sich Probleme, weil Jens Langeneke noch länger braucht, um nach seiner Knieverletzung wieder Anschluss zu finden. Und Stelios Malezas spielte gegen Mainz eine Hälfte lang, doch seine mangelnde Wettkampfpraxis war ihm deutlich anzumerken. „Wieder gesund heißt nicht gleich sofort auch fit und einsatzbereit“, erklärte Meier. „Stelios hat bereits in den letzten Spielen vor der Winterpause mit den Hufen gescharrt, aber alle haben hier gesehen, dass er noch nicht wieder so weit ist.“
Adam Bodzek rückte nach der Pause an die Seite von Juanan, der allerdings beim 0:2 durch Adam Szalai auch nicht besonders gut aussah. Immerhin sorgte Bodzek mit seiner kompromisslosen Spielweise mit dafür, dass sich die Niederlage in Grenzen hielt und keine dunklen Wolken über Marbella aufzogen.