Fortuna Düsseldorf Rouwen Hennings erwartet mehr Unterstützung von den Fortuna-Fans

Rouwen Hennings hat sich auch über die Pfiffe beim 1:1 gegen Fürth gewundert. Der Stürmer der Fortuna kann nicht verstehen, warum nicht mehr Zuschauer kommen.

Foto: Christof Wolff

Am 24. Januar, im ersten Spiel nach der Winterpause hat Fortunas bester Scorer sein letztes Tor per Elfmeter beim 2:1-Sieg gegen Erzgebirge Aue erzielt. Rouwen Hennings ist aber so erfahren und klar im Kopf, dass er deswegen nicht ins Grübeln verfällt. Wir sprachen mit Fortunas Stürmer auch über die unüberhörbaren Pfiffe beim Spiel seiner Mannschaft beim 1:1 gegen Fürth am vergangenen Samstag.

Herr Hennings, wie sehr freuen Sie sich darauf, dass es am Freitag in Regensburg ordentliche Platzverhältnisse geben soll?

Rouwen Hennings: Ich habe bisher gehört, dass der Platz ganz gut sein soll. Es ist schon etwas her, dass ich dort gespielt habe. Für einen Fußballer ist es einfach schöner, auf einem vernünftigen Platz zu spielen.

Bei den letzten drei Spielen haben die Stürmer nicht getroffen, ärgert Sie das?

Hennings: Klar, die Stürmer wollen immer treffen. Solange wir nach vorne spielen und Chancen haben ist das okay. Erst einmal ist es wichtig, das Spiel am Freitag zu gewinnen. Wer dann die Tore schießt, ist egal. Hoffentlich schießen wir überhaupt welche und kommen in die gefährlichen Räume. Ich unterscheide das so, wie die Spiele verlaufen. Wenn ich in drei, vier Spielen ein Ding nach dem anderen verballere und frei vorm Tor den Ball nicht über die Linie schaufeln kann, dann ist das etwas anderes, als wenn ich kaum Chancen bekomme oder nur vorbereite. Da mache ich mir keinen Stress.

Wie kann sich die Mannschaft mehr Chancen herausspielen?

Hennings: Gegen Fürth wäre mehr möglich gewesen, wenn wir nicht so viele Ballkontakte gebraucht hätten, um auf diesem Rasen den Ball zu kontrollieren. Es war schwer, einen schnellen Fußball zu spielen. Wir haben es oft genug gezeigt, dass wir mit schnellem Spiel auch gefährlich werden. Grundsätzlich müssen wir besser nach vorne spielen.

Wie sehr profitieren Sie von Ihrem Zusammenspiel mit Benito Raman?

Hennings: Es ist einfacher, wenn Spieler dabei sind, die offensiv denken. Also wenn Benito oder Havard Nielsen spielen. Je mehr Offensive spielen, desto mehr Raum ergibt sich für jeden Einzelnen.

Wie sehen Sie die Situation in der Tabelle?

Hennings: Natürlich haben wir das genau im Auge und sehen, wie ausgeglichen die Liga ist. Das spricht für die Spannung und die Liga. Der Druck für uns bleibt, man muss immer konzentriert bleiben.

Was sagen Sie zu den Pfiffen am Samstag in der Arena und warum kommen nicht mehr Leute zu den Spielen der Fortuna?

Hennings: Das habe ich mich auch gefragt. Ich verstehe, wenn die Leute zu den schlechten Anstoßzeiten nicht kommen können. Wenn man am Samstagmittag als Tabellenführer in einer sportbegeisterten Stadt hatte ich mit mehr als 23 000 Zuschauern gerechnet, da ja auch keine 14 Grad minus waren. Wir sind halt nicht der FC Bayern München, der jede Mannschaft an die Wand spielt. Wir brauchen die Unterstützung. Das waren einfach zu wenig Leute im Stadion.

Und die Pfiffe?

Hennings: Wenn es dann mal nicht so gut läuft und ein Rückpass zum Torwart mit so heftigen Pfiffen begleitet wird, kann ich das nicht verstehen. Es gibt immer mal ein paar Fans, die das nicht richtig einschätzen können, weil sie vielleicht vor vielen Jahren die Pokalsiege und Erstliga-Fußball erlebt haben. Du kannst nicht alle glücklich machen, aber dass so viele gepfiffen haben, fand ich schon komisch, weil wir immer noch Erster der Heimtabelle sind und nicht so viel falsch gemacht haben. Da kann man als Fan auch mal Geduld zeigen und anerkennen, dass wir in jedem Spiel versuchen, alles zu geben.

Was erwarten Sie denn von den Zuschauern?

Hennings: Es wäre schön, wenn viele Leute kommen, um uns zu unterstützen. Und so positiv bleiben, wie sie lange Zeit auch waren. Man hat es einfach gemerkt, im Stadion war es ruhiger. Wenn 40 000 Zuschauer in der Arena sind, die einen auch in schwierigeren Phasen nach vorne schreien, bedeutet das schon etwas. Das beflügelt ungemein. Je mehr Leute uns pushen, desto mehr hilft es uns. Wenn die Fans uns in der ersten Liga sehen wollen, können sie auch noch mehr mithelfen.